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derlichen Wirthschaftsgebäuden an Aekern in allen 3 Zellgen ungefähr 105 Morgen an Wisesen, Gär-
ten und Ländern 12 Mrg. 31 Brtl. jede der kleinen Maijerelen äber an Aekern ungefähr 30 Morg., und
an Wiesen, Gärten und Ländern 33 Mgn. und hat ein Beständer der leztern an Gebäuden nichts als
einen Antheil Scheuren zu Aufbewahrung der Früchte zu geniesen. Die Liebhaber zu einem Pacht oder
Kauf können die Gebäude und Güter täglich beangenscheinigen, und sich dießfalls bei dem Orts-Schult-
helßen melden; zu der Verleihung selbst aber und dem Verkaufs-Versuch am Oienstag den 20. Okt. d.J
Morgens 8 Uhr sich in dem Amthaus zu Hochberg mit hinlänglichen Zeugnissen über ihr Prädikat und
WVermdgen einfinden, wobei noch bemerkt wird, daß der Beständer einer großen Maierci 120e fl. und
jeder Beständer einer kleinen Majerei voo fl. Caution zu stellen hat. Den 7. Sept. 1807y. *1
Oberamt Waiblingen.
Winnenden. Die an einem starken Bach gelegene herrschaftl. Mühle zu Leutenbach, welche mit
3 Mahl= und einem Gerbgang auch 1 Scheuer und genugsamer Stallung versehen ist, wird mit 4 Vrtl.
Baum= Kraut= und Kuchengarten, deßgleichen 2 Morg. Wiesen und der Fischerei im Mühlbach, in Ge-
mäsheit eines von der Königl. Hof= und Domainenkammer unterm 25. Aug. d. J. erlassenen allergnd=
digsten Decrets neuerlich auf 6 Jahre und zwar von Georgi# 1808 bis 1814 an den Meisibfetenden ver-
liehen werden. Die Verleihung dieser Mühle wird unter Vorbehalt allergnädigster Ratificarion Dienstag
den 27. Okt. d. J. vor sich gehen. Die Bestands Liebhaber haben sich daher an vorbemeldtem Tag des
Morgens um 0 Uhr in der Schloß-Hofmeisterei Winnenthal einzufinden, und ehe sie zum Aufstreich za-
gelasn werden, durch obrigkeitliche unter oberamtlicher Autorität ausgestellte Mtestate sich zu legitimiren.
daß sie von guter Aufführung seien, gute Kenntnisse vom Möhlwesen haben und eine Caution von
10c0 fl. in liegenden Gütern oder guten Capiktal-Briefen stellen können. Den 12. Sept. 1807.
Cameral-Verwaltung allda.
Knittlingen, Oberamts Maulbronn. In dem hiesigen Ort brach am 26. dieß morgens zwischen
6 und 7 Uhr in der mit Holz und Heu angefüllten Scheuer des Bürgers und Bäkers Albrecht Plag
ein Feuer aus, das sich so schnell und mit einer solchen Wuth ausbreitete, daß in weniger als einer
Stunde zwanzig Gebäude mit Einschluß der Scheunen und Stallungen in lichten Flammen stunden, und
auch ganz eingeäschert wurden. Nur durch die hochstmoglichste Anstrengung der in= und ausländischen
Nachbarschaft worunter sich besonders die nachbarlichen Orte Bretten, Bruchsal, Flehingen und Kärn-
bach auszeichneten, konnte es verhindert werden, daß das Feuer nicht weiter um sich grif. Einige Ge-
bäude mußten, um der Verbreitung des Feuers Einhalt thun zu können, theils mehr theils weni ger ein.
gerissen und beschädigt werden. Der Schaden an Gebäuden von diesem Brande beträgt nach dem Brand-
Persicherungs-Anschlag 9023 fl. 30 kr. und der Verlust an Mebiliar-Vermögen 7820 fl. qy kr., 37 zum
Theil sehr arme grbstentheils aber wenig bemittelte Familien wurden durch dieses Unglük betroffen. Se.
Kdnigl. Majestät haben auf den von diesem Brandungläk erhaltenen allerunkerthänigsten Bericht
sogleich den 27. dieß dem Königl. Kreisamte Ludwigeburg 1300 fl. bei der Konigl. General: Staatskasse
und loco fl. bei der Königl. Hof= und Domainenkasse mit dem Auftrag allergnädigst anzuweisen geruhr,
solches unter die bedüerftigsten der durch den Brand Verunglükten auszutheilen. Die Verunglükten haben
bereits von dieser beträchtlichen allerhöchsten Wohlthat mit der dankbarsten und innigsten Rührung Nach-
richt erhalten, und es ist nun eine von geistl. und weltl. Vorstehern auch rechtschaffenen. Bürgern zu-
sammengesezte Deputation niedergesezt, um einen Vorschlag zu zwekmaßiger usrhrlen dieser allermile
desien Gabe nach dem Sinne des allerhöchsten Gebers zu machen. Mochten durch dieses erhabene Beis
spiel von Wohlthätigkeit auch andere Menschenfreunde ermuntert werden, den durch Brand verunglükten
Familien ihr hartes Schiksal zu erleichtern. Zu dem Empfang der eingehenden Gutthaten hat der Hr.
Helfer MI. Binder zu Knittlingen, dem zu der Vertheilung der Rechtsverwandte Knodel und Kaufmann
Weismann beigegeben worden sind, sich erboten. Den 30. Aug. 1807. Oberamt Maulbronn.
Unterrieringen. Christeph Sauer, Bürger allhier, hat sich mehrerer Diebstähle schuldig ge-
macht, und ist heute Mittag aus dem Gefängniß ausgebrochen. Er war mit einem Zwilchkittel, der-
gleichen Hosen und Schuh und Strümpfen bekleidet. Ist 6 Fuß groß, breiter Statur, brauner Haare
und blauer Augen, auch rothen Angesichts. Man bittet, ihn auf Betreten festnehmen und gegen Ersaz
der Kosten hieher einliefern zu lalsen, Den 18, Sept, 1807. Stgabsamt alldg.