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dachter Garken, worauf nicht die geringsten Abgaben haften, liegt zunaͤchst am Dorf, ist zum Theil
mit einer Mauer, und kheils mir einem eichenen Jaun umgeben, und bestehet zu elnem 2 in Gras= und
Baumgut, welches mit schhnen, gibsteutheils tragbaren Obsi- und Zwetsaohgen-Bäumen von den besten
Obfi. Sorten vellkommen ausgesezt ist, und 3 umgebrochenes Feld, so bisher zelglich und miir Halm-
früchten angebaut worden. Olkeses wird andurch mit dem Anhang öffentlich bekannt gemacht, damit die
Besiands oder Kaufsliebhaber das Gut indessen beaugenschefnigen, die Bedingungen bei der unterzeichne-
den Beamtung vernehmen, und sodann bis Samstag den 19. d. Monats Morgens 0 Uhr bef
handlung auf allhlesigem Rathhause erscheinen konnen. Wobej noch angemerkt wird daß die Kaufslieb-
haber mit obrigkeitlichen Zeugnissen ihres Vermögens und Prädicats versehen sepn müssen, wenn sie zum
Kauf zugelassen werden wollen. Den u. Dec. 1807. Cameral, Amt allda.
Weinsperg. An die Stelle des nach Walddach befdrderten bisherigen Schulmeisters in dem Fi-
lial Rapbach Weinsperger Oberamts, ist ein anderer gesezmäsig za wählen, und hierzu Freitag der 29.
Dec. bestimmt. Wahlfähige Competenten werden auf solchen Tag zu den dajelbst anzustellenden Prü-
fungen eingeladen. Den 12. Dec. rgok. Pfarramt in Waldbach u. Stabsschultheisenamt in Brezfeld.
Murrhardt. Von Seiten der hiesigen Stadr gedenket man eine Renobation der Steuer= und Un-
ter fands, Bücher vornehmen zu lassen, und über den Bewint darüber mit einem dem Geschäft gewach-
senen verpelichteten Substituten in Gemäsheit der vom Kfnigl. Oberlandes-Oeconomie-Collegso dazu er-
haltenen Legltimatfon in Unterhandlung zu tretten; zugleich wird auch in hiesige Stadeschreiberei ein im
Theikungs= und Commun= Rechnungswesen, so wie in stadtgerichtlichen Verhandlungen erfahrner Substitut
unter vortheilhaften Bedingungen gesucht. Diejeuige Herren, welche nun zu der einen oder der andern
Anstellung dahier Lust bezeugen, belieben sich in portofreien Briefen an das Königl. Oberamt dahier in
Bälde zu wenden. Deu 7. Dec. 1807. « «"Obemmtallda.
K1-eiu.Bottwc-r.DieimNegierungssquttMo-M-gedachteSEND-IMMEN-CMMN
Kammerlocherin aus Kappstein in Tyrol, hat sich von dem Verdacht der Kindes-Aussezung mittelk ei-
nes über ihr uneheliches Kind von dem Pfarramt zu Unterrieringen ausgestellten Todesscheins gereiniget.
Dleses witd zu ihrer Rechtfertigung dffeutlich bekannt gemachr, zugleich aber bemerkt, daß die Mutter des
Iu Rübgarten ausgesezten Kindes (vic, Reg. Blatt Nro. 92.) noch nicht entdekt sete. Den I. Dec. 1807.
Patrimonsakamt allda.
Schönthal. Ein gewisser auch als Wilddieb bekannter korenz Ebel bem Steinbocher Hof bei
Dir igheim,, Fürstl. Leinigischen Amts Vicchoföheim gebürtig, ein Bursch von ungefähr 33 Jahren, run-
den schwarzen Haaren, schmalen Angesichts, elwas gebogener Nase, mit rundem Hut und weissem Ober-
rok hat sich eines in hiesigem Anusbezirke begangenen Flinten-Diebstahls verdächtig gemacht. Sämrliche
obrigkeitliche Behdrden werden daher ersucht, ihn auf Betreten zu arretiren, und hieher Nachricht zu er-
cheilen. Den 6. Der. 1807. * Kün- Ob'ramt allda-
In ihre Heimath Gewvsesene,
BVon Balingen:
Georg Lang, dessen Eheweib und blinde Tochter, auch Gottlseb Schaz von Truchtelfingen gebürtig,
diesseitigen Oberamts, auf dem Bettel betreten. Der erftere ist 38 J. alt, hat graue Haare, hohe ge-
wölbte Stir#ne, dünne Augbraunen, grane kleine Augen, spizige Nase, bleiche eingefallene runzlichte Wan-
gen, starken Bakenbart, mirtekmäsigen Mund, gewöhnliche Li###en- angelaufene Zihne, fyiziges Kinn, ift
besezter Statur, 5 Fuß, 6 Zoll gros, trägt eine alte Pudelkappe, einen röthlicht ganz zerriffenen Rok, der-
leichen Hosen und Stiefel. Dessen Ebeweib, 38 J. alt, aus Schlesien gebürtig hat ganz schwarze
gare, eine niedere Stirne graue Augen, spizige Rafe, röthlichte Wangen, mitt lmäsigen Mon gewoͤn-
liche Lippen, wenige Zähne, spiziges Kinn, ist bagerer Statur, mittlerer Weibsgröße, trägt eine ganz
zerrissene schwarze Haube, vergkeichen gran töchenen Kittel, einen schwarzen alten Wifling-#ek, wüsten
keinenen Schurz, ist katholischer Religion, nud hauptsächlich hieran zu erkennen, daß sie die sächficche
Sprache führt. Die Tochter des Laung, Cathariva, ist 27 J. alt, ganz blind, sehr besezter Starur,
mittlerer Größe, und hat eine alte zerrifsene Kleidung an sich. Gottlieb Schaz ist ein anfserehlicher
Sohn des Ehewefös des Bauren Johannes Conzelmann von Truchtelfingen, von da gebürtig, 13 J. alr,
hagern Statur, kaum 5 Fuß gros, trägt einen weissen Zwilchkittel und Schuhe. —
Drukfehler. In Nro, 112, S, bra. Lin 9, ist Katt Brummer zu lesen Brunn#.