Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1808. (3)

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sind, kuͤmien solchen Hof taͤglich in Augenschein nehmen, odann Domerstags den 20. Sept. Vormittags 
0 Uhr in dem disseitigen Kanzlei-Haus zu Gaildorf erscheinen, saͤmtliche Pachts-Bedingnisse vernehmen, aks- 
dann -ihre Gebote anpeben, und das neitere gewartigen. Den 5. Sept. 1808. Patrim. Obervogtamt. 
Urspring. Diunch allergn#digsten Befehl Kön. Hochlöbl Ober-Finanz= Kammer LKandwirthsch. Depgrt. 
d. d. 18. Jul. und 10. Aug. d. J. sind Unterzeichnete beauftragt, 1) die in Urspring befindliche Ziegelhätte 
ohne Wohnung, deren Bestand auf Martini 1808. zu Ende geht, auf 6 Jahre, und 2) die allhiesige herr- 
schaftl. Schaafweide zu 150 Stük Mutter-Schaafen und denen davon erzeugenden Lämmern mit dem neder- 
krieb jeder Woche 2 Tage auf Schelklingen, Tage auf Schmiechen und 2 Tage auf Haußen ob Urspring, 
deren Bestand auf Georgül •8)0. zu Ende geht, auf 3 Jahre frisch falva ratificatione zu verpachten. u 
welch beeden Verhandlungen -! der 20. Sept. d. J. festgesezt ist, und die allenfalssigen Liebhaber zu es- 
nem oder dem andern hiemit höflichst eingeladen werden, sich gedachten Tags Morgens 8 Uhr in der Cameral= 
Amts-Canzlei zu Urspring mit den nöthigen oberamtlichen Vermögens-Attestaken einzufinden. Den 25. Aug. 
1808. Creis-Steuerrath von Ehingen und Camicral-Verwaltung Urspring. · 
Zwiefalte«n.BtthttwochdenghjSeptwirddiejOommexschnafwcidezu.Zwiefalten,welchetzo 
Stük erträgt, auf den Sommer 1800 und 1810. verliehen. Bis Domnerstag den 22. Sept. hingegen wird 
die Mochenthaler Schaafweide, welche 150 Stük Zuchtwaar oder 200 Stok Göltwaar erträgt, ebenfalls auf 
den Sommer 1800 und 1810. an den Meistbictenden verliehen werden. Die Liebhaber haben am al. Sept. 
in der Cameral-Verwaltung zu Zwiefalten, am 22. aber im Schleß zu Mochenthal Morgens 8 Uhr sich ein- 
zufinden und sowohl Zeugnisse wegen Bestehung von Schaafweiden, als der Fähigkeit, eine Caution von oo fl. 
in liegenden Gätern zu 3 fachem Versaz, oder gültigen Capitalien mitzubrinen. De# 30. Uug 1808. 
» -«» »» « Iamerachrwaungallda. 
Calw. Der bei dem Königl Füsilier-Regiment von Neubronn gestandene Gemeine, Philipp Friedrich 
Luz, von Deinach, ist den 18. Aug. aus der Garnison Kochendorf desertirt. Alle Obrigkeiten werden daher 
ersucht, an diesen Flüchtling zu fahnden, und denselben auf Betreten ans hiesige Oberamt oder an das näch- 
ste Milirair-Commando einliefern zu lassen. Den lo. Sept. 1808. Oberamtsverweserei allda. 
Schemerderg, Oberamts Biberach. Joh. Ge. Zoller von Bollingen, K. Baierscher Angehörde, 62 J. 
alt und kathol. Religion; ist durch die Landreuter in disseitigem Obervogteiamts-Bezirk als Landstreicher und 
ohne einen Paß aufgehoben, und nach gepflogener Untersuchung unter der bestehenden Verwarnung durch siche- 
re Begleitung auf dem nächsten Weg über die Grenze verwiesen worden. Signalement. Zoller ist mittlerer 
Statur, hagern Angesichts, schwarzer starker Haare mit gleichem Bart und Augen, gebogener Nase, kleinen 
eingebogenen Mundes, und schneller Redensart; er trug einen alten runden Hut mit lederner Kappe, ein 
schwarzes Halstuch von Flor, einen blauen ganz zerlumpten Ue#errock, leintüchenes Gillet mit rothen Strei- 
sen, schwarzlederne kurze Beinkleider, und gibt sich für einen Postillon aus. Den 28. Aug. 180g. 
Patrimon. Obervogteiamt allda. 
Schönthal. Franz Bissinger, ein Schaafknecht von Laibach, hiesigen Somverain. Oberamts. 26 J. alt, 
ledig, mittlerer untersezter Statur, hat kurze braune Haare, blaue Augen, stumpfe Nase, aufgeworfenen Mund, 
rundes Angesicht, an der rechten Hand fehlen ihm am mittlern Finger die vordern zwei Gelenke, welcher bereits 
mehrere Jahre wegen Diebstahls im Darmstädter Zuchthaue geseissen, hat sich neuerdings wieder verschieder#er 
Diebsthle in hiesiger Zegend verdächtig gemacht. Alle Hoch= und Wohllöbl. Obrigseiten werden daher ersucht, 
auf diesen habir###rten Dieb zu fahnden, ihn auf Betreten zu arretiren, und gegen Erfay der Unkotken hieher 
auezu efern Den 8. Sept. 1808. -.·....« Kön·sObe-kt7mtallda 
Vaihingen an der Enz. Oer allhier seit einiger Zeit verhaftet ge vesene sehr verdächtige Schuma- 
chersgesell, Anton Bokond aus Varnbach, bei Griesbach am Innfluß gebürtig, ist in der Nacht von 8. auf 
den 0. Sept. gewaltsamer Weise aus dem Gefängniß ausgebrochen, und hat sich flächtig gemacht Derselbe 
ist 32 J. alt, von mittlerer Statur, hat ein schwarzbraunes Gesicht, spizige Nuse, schwarze Hane, branne 
ugen, hatte bei seiner Entweichunz einen Schnurrbart, krägt einen braunen Ueberrock, mit weißen ovalen 
Knspfen, blaue lange manchesterne Beinkleider, Stiefeln, einen runden Hut, schwarzes Halsband, und in bei- 
den Ohren Ringe. Alle Hoch= und Wohl-jöbl. Obrigkeiten werden daher geziemend ersucht, auf diesen Flüchr- 
ling genau zu fahnden, ihn auf Betreren zu arretiren, uud gegen Ersaz der Kosten wohlverwahrt hieher einlie-- 
fern zu lassen. Den 0. Sept. 2808. Konigl. Oberamt allda. 
(Nebtt einer Beilage.)
	        
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