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des Bestands zum Gebrauch eingerdumt, so wie ihm auch bei dem Aufzug ein Vorrath an Stroh, Heu und
Oehmd gegen Wiederersaz bei dem Abzug unentgeldlich überlassen wird. Den Bestand des Schadenweiler
Hofs können 2 Personen miteinander ubernehmen, sie müssen aber, so wie die Beständer der übrigen Spital-
güter, im Lande verburgert und angesessen seyn, und glaubwürdige obrigkeitliche Zeugnisse beibringen, daß sie
ehrlich, fleißig, von guter Aufführung, des Feld= und Weinbaues verständig, und im Stande seien, hinrei-
chende Caurion zu stellew, welche bei dem Schadenweiler Hof auf zooo fl. in liegenden Gütern oder 1500 fl.
in Capitalbriefen, bei jebem kleinen Höschen aber auf Zoo fl. in Gütern oder 150 fl. in Capitalbriefen bestimr
ist. Obiges Vorhaben wird nun hiemit mit dem Anhang öffentlich bekannt gemacht, daß die Liebhaber die
Güter und Pferde täglich in Augenschein nehmen, und sich am 8. Nov. Morgens 0 Uhr hier in dem Spital
bei der Jahrnußverstaigerung, am 28. Nov. Morgens 0 Uhr hier auf dem Rathhauß bei der Güterverleihung,
und am 20. Nov. Morgens 10 Uhr auf dem Schadenweiler Hof bei der Hofsverpachtung und dem Fahrnuß-
ve#kauf einfinden können, wo ihnen alsdann das Weitere eröfnet werden wird. Den 11I. Okt. 1808.
Stiftsverwaltung allda.
Schorndorf. An folgenden Tagen werden die berechtigte Schaafweiden im Steinenberger Staab auf
die 3 Jahrgänge 1800. 1 810. 181 I. von Ober-Amtswegen im öffentlichen Aufstreich verliehen werden: Stei-
nenberg, Sommer= und Weinterwaide zu 150 Stük Montag den 14. Nov. Vormittags um 8 Uhr auf dem
Nathhaus allda. Aspergken, Sommerwaide zu 130 Stük, Nachmittags 2 Uhr in dem Wirthshaus zur Kro-
ne daselbst. Neklinsperg, Sommerwaide zu 160 Stuk, Dienstag den 15. Nov. Vormittags 8 Uhr in dem
Wirthshaus zum Ochsen daselbst. Streich, Sommerwaide zu Y5 Stük, Mittags 11 Uhr in des Anwalds
Hauß allda. Buhlbronn, Sommerwaide zu loo Stük, Dienstags Nachmittags 2 Uhr in des Anwalds Hauß
daselbst. Die Liebhaber zu diesen, samtlich gesunden Waiden wollen sich um bemeldte Zeit an Ort und Sitelle
einfinden, die Bedingungen vernehmen, und der Versteigerung anwohnen. Zugleich aber sich über das Recht,
Schäfcrei treiben zu dürfen, ausweisen, und zu Stellung tüchtiger Bürgen oder legaler Cautionen gefaßt hat-
ten. Den 26. Okt. 1808. Oberamt allda
Hall. Der vagierende kürzlich zu Murrhard im Verhaft gewesene Franz Brandstetter von Heimbach
wird ausgefordert, ver dem Oberamt in Hall unverzüglich zu erscheinen, und wenn er sich irgendwo betreten
liesse, so wird um dessen Einl eferung gebeten. Er ist 36 J. alt, 5“7“ groß, von vollem aber bleichem An-
gesicht, hellblauen Augen, tragt Stiefel, graue wollene Strümpfe, schwarz lederne Hosen, eine graue. biberne
jerlumpte Weste, hellblau tüchenen Rok mit metallenen runden Knêpfen, ein schwarzbaumwollenes Halstuch
mit rothen Streifen, und einen dreiekigten sthwarzen Filzhut. Den 3. Nov. 1808. Oberamt.
Reuttlingen. Gottlich Schmid von Albershausen, Göppinger Oberamts, welcher dahier wegen Dieb-
stals in Verhaft gewesen, und dem Oberamt Göppingen hätte überliefert werden sollen, ist dem ihm beigegr-
benen Conducteur am 20. Oct. d. J. unterwegs in dem Wirthshauß z Reudern entloffen; derselbe ist 152 J.
alt, rahner Statur, 5 Fuß 3 ool groß, hellbrauner Haare, gegen die Nase eingedrükter Stirne, brauner schma-
ler Augdraunen, hellgrauer Augen, unter der Stirne eingebogener vornen über sich stehender Stumpfnase,
großen Munds, voller Lippen, platten Linns, länglichten glakten braunen Gesichts, und hat bei seinem Ent-
weichen ein weißes Flanell-Wammes, ein paar schwarzlederne Beinkleider, und ein paar weiß leinene Ueberho-
sen, ein paar Stiefel, aber weder Strümpf, Kappe, noch einen Hut getragen. Alle obrigkeitliche Stellen wer-
den daher geziemend ersucht, auf diesen Füüchtung zu fahnden, ihn auf Betreten zu arrekiren, und an unter-
zeichnere Behörde wohlverwahrt einliefern zu lassen. Den 31. Okt. 1808. Oberamt allda.
Waldser. Nachdem das von Johann Michael Maucher, geweßten Ißner Landkapitels Decanen und
farrer in Leutkiech im Jahr 1645. gestiftete Studien-Stipendium, welches vorzüglich für die Mauchericche,
Muschgayische und Freyische Geschlechter bestimmt worden, und wovon der Genuß jährlich in Zo fl. besteht,
wiederum in Erledigung gekommen ist, als wird diese vacante Stiftung allen denjenigen, welche hicrauf An-
spruch zu machen gedenken, und welche wenigstens den dyntaxin minorem frequentiren können, mit dem be-
kannt gemacht, daß deeselbe sich bei unterzogener Behörde hierum zu melden, und die Abkunft von diesen drei
genannten Geschlechtern durch Vorlegung eines legalen Stammbaums zu erproben haben sollen, Den 22. Okt.
8. 2 Klenigl. Oberamt und Stadt-Magistr.# allda.
Urach. Diesen Morgen ist ein neugebornes Kind zu Glems hiesigen Oberamts unter dem Rathhauß
niedergelegt worden. Alle Hoch= und Lobliche Obrigkeiten werden hievon mit dem Ersuchen benachrichtiget,
um auf die treulose Mutter, von welcher übrigens keine Spuren angegeben werden konnten, fahnden zu essen-
Den as. Dkt. 180s. « Königl. Oberamt allda.