Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1810. (5)

56 
narium entwichen, ohne daß dessen Aufenthalts-Ort seiner Obrigkeit oder seinen Eltern bis jezo be- 
kannt geworden wäre. Derselbe wiro also hiemit aufgerufen, a Dato innerhalb 4 Monaten in sei- 
gnem Heimwesen zu erscheinen, und sich den Conscriprions-Gesezen zu unterwerfen, widrigenfalls aber 
zu gewartigen, daß mit seiner Person und mit dem ihm während seiner Abwesenheit anfallenden 
Vermögen nach klarem Innhalt der neuesten Conscriptions-Ordnung d. d. 20. Aug. 1309. §. 26. wer- 
de verfahren werden. Den 3. Febr. 1810. Oberamt Schorndorf. 
Schönthal. Der unter der Leib-Compagnie des Koͤnigl. Garnisons -Regiments in Hohen- 
asperg gestandene Gemeine Zieher von Alt Krautheim hat seinen Urlaub zur pflichtvergessenen De- 
sertion mißbraucht, Alle Orts-Obrigkeiren werden dahero geziemend ebeten, auf denselben zu fahn- 
den, und ihn im Betrerüngsfall wohlverwahrt hieher oder an sein Hochldbl. Regiment bringen zu 
lassen. Den 6. Febr. 1870. Kdn. Oberamt. 
  
  
Eßlingen. Der Knecht des Nadlers Peter Hauser allhier, Georg Friedrich Plessing, von 
Nozingen, Kirchheimer Oberamts, ist vor einigen Tagen entflohen, nachdem er einem hiesigen Bür- 
ger 70 fl. 36 kr. morrerschlagen harre- Derselbe ist 25 NTrralt Juß 10 Joll gros, und untersezter 
Statur. Er trug bei seiner Entweichung einen weiß wollenen Mantel, blaues Wammes, eine zizene 
Weste, schwarz lederne Hosen, Stiefel, ein gelbes kottonenes Halstuch, und einen dreiekigten Hut. 
Es werden daher alle Hoch= und Wohllöbl. Behörden geziemend ersucht, auf diesen Flächtling zu 
fahnden, ihn im Betrerungsfall zu arretiren und wohlverwahrt an hiesiges Oberamt einliefern zu lase 
sen. Den g. Febr. 1810. Koͤn. Oberamt. 
Saulgau. Derhhiesige Bürger, und gewesene Königl. Salzfaktor Joseph Sterk hat sich bereits 
am 23. v. Mon. von seinem Heimwesen enkfernt. Da sich nun mittlerweile zeigte, daß die Ursache 
seiner Cntfernung darinn liege, weil er bei der ihm anvertrauten Salz= Faktorie einen bedeutenden 
Rest gesezt hat; so werden sämtliche inn-und ausländische Hoch= und Wohllbbl. Behbrden geziemend 
ersucht, auf diesen Flüchrling zu fahnden, denselben im Betretungsfall zu arreriren und gegen Er- 
saz aller erwachsenden Kdsten unter der ndthigen Bedekung anher einliefern assen. Signalement. 
Joseph Sterk, Mahl= und Sägmüller seiner Profession, etliche 9 J. alt, über 6 Schuh groß, von 
starkem Korperban, hat schwarze mit gran untermischte Haare, eine hehe Stirne, schwarzbraune Augen, 
schwarze Augbraunen, und Vartvolle rothe Wan en, ein rundes Angesicht, eine gewöhnliche Nase, 
weiße Kähee und rundes Kinn. Derselbe #rug bei seiner Entz#eichung, Stiefel ohne Kappen, grün 
gestreifte tüchene Reithosen, ein dunkelblaues zertelsammetnes Gillet, einen dunkel kastanienfarbnen 
Frak, einen Mantel von der nemlichen Farbe und Qualität, und einen runden Hut. Er hatte eine 
10 #hrige kastanienbraune Stutte ohne besonderes Zeichen, an einen Neunschliern gelpen, vei gsc. 
und o0 # in die dortige Gegend genommen- Febr. 
zars den Weg nach Memmingen, und 9 9 g etamt dafelb 
Tuͤbingen. Sophia Christina, des Pflästerer Kohlers Tochter, von Calw, wurde kuͤrzlich, als 
verdächtig, allhier arrerirt, und sollte in ihr Heimwesen tranöportirt werden sie fand aber unter= 
wegs Gelegenheit, ihrem Conduekeur zu entfliehen. Wie nun indessen sich gezeigt hat, daß sie in 
dem biesigen Amtöbezirke Diebstähle begangen, und dieselbe überhaupt ein vagirendes Leben führt; 
so werden alle Hochldbl. obrigkeitliche Behbrden geziemend ersuchr, sie auf Betreren zu arretiren, und 
wohlverwahrt hieher einliefern zu lassen. Dieselbe ist 10 Jahr alt, 5 Fuß 6 Zoll groß, hat schwarz- 
braune Haare, wovon 2 Rollen rief in das Gesicht hängen, die übrigen aber in einen Zopf gebun- 
den sind, bloßen Kopf, volle rothe Wangen, schwarze Augen, dike dase, und eine corpulente Sta- 
tur, traͤgt einen dunkelgruͤnen und hinten an den Taschen mit 14= weissen Kndpfen besezten Ueber- 
rok mit schwarz sammetuen Kragen und Schnürstiefel. Sie gibt sich bald für die Tochter des Jeng- 
meisters Bauer von Bebenhausen, und bald für die Tochter der verwittibten Schuwacher Dinkelake= 
rin, von hier, aus. Den 0. Febr. 1810. Oberamt Tübingen. 
—
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.