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nach den berelts bestehenden Verordnungen übertragen ist, als eine Ibrer helllgsten Oblle-
genheiten betrachtet werde. Sie haben auf das gewissenhsfteske den Bedacht zu nehmer,
daß die Kelme des religibsen Glaubens frühe schon in den Gemüthern der Kinder entwi-
ckelt und genährt, religlbse Eindräcke erweckt und unterhalten, und die auf die göttliche
Auctorl#ät der heillgen Schrift gegründeten Wahrheiten vder chrkstlichen Religlen ihnen faß-
lich, richtig und überzeugend für den Verstand, aber auch wlrksom und elnkringend für
Herz und Gemöth dargestellt werden, und so beldes, richtige Erkenntniß der Religion und-
christliche ächte Religsosirät, bewirkt werde.
Wie dies im Elnzelnen nach den verschledenen Stufen des Alters der Kinder gesche-
ben soll, darüber behalten Wir Uns nebere Anwelsungen noch vor.
instweilen wolken Wir den Lehrern theils die Bestimmungen der ftäheren Generak-
Spynodal-Reseripte über diesen Gegenstand, thells die in der Schrift: „von bem Christ-
lichen Religtons-Unterricht von J. G. Müälker, Winterthur 1809" enthaltenen
gründlichen Anslchten zur ernstlichen Berücksichtigung empfohlen haben-
Zagleich verordnen Wir, daß
a)schon bei den jüngsten Kindern (von 6—) Jahren) noch ehe ste fertig lesen koͤnnen,
a#uf die Erweckung elnzelner rellgibser und slitlicher Begriffe und Gefühle, durch kur-
ze, faßliche, berzkiche Unterredungen des Lehrers, und Bekanntmachung und Erklä-
rung der allereinfachsten und kürzesten Sprüche, Kiederverse und biblischer Erzählun-
gen der Bedacht genommen werden soll; sodann ist
5) den Kindern von 7 bis 10 Jahren, (welche eines ganz ausführlichen Relsgions-Un-
terrichts nach einem vollständigen behrbuche gletchfalls noch nicht fählg sind) zwar.
ein erwelterter, jedoch die Fassungskraft derselben nicht überschreltender Religlons-
Unterricht zu geben. ,
Der Lehrer hat hiebeĩ die deutlichsten und wichtigsten Liederverse und Sptuͤcht als
beitfaden zu Grunde zu legen, sie gehdrig zu erklären, und von den Schülern memo-
riren zu lassen, auch damit die zur Erläuterung dienenden biblischen Erzählungen zu
verbinden, und seinen ganzen Vortrog so einzurichten, daß religibse Eindrücke erweckt
und befestigt werden. 's-
Essiiiddabel«J.G.MülbersIrrt-setBegriffvesThristlichenGlam
bens in einer Auswahl biblischer Sprüche zum Gebrauche für den
ersten Religions-Unterricht, Schafhousen 1808, wie auch Denzels Schul-
blätter von den Lehrern zu benutzen.
c) Bei ältern Kindern von o bis 14 Jahren ist sodann, bis auf weltere Verordnung,
der laͤngst empfohlene Braunschweigische Catechlemus als Lehrbuch beizubehalten.
Dabel stad jedesmal die in diesem Religions-Unterricht vorkommenden und erklärten
Sprüche und Ltederverse, und nach Umständen anuch die gangen Lieder, zu welchen
blese gebbren, zum Auswendigkernen aufzugeben.
Außer diesem bleibt theils die Bilbel sekbst, tbeils vor der Hand Sekleis kleines
bidlisches Erbauungsbuch als Lesebuch in den Schulen. «
Da indessen nicht alle Abschnitte der Blbek ohne Unterschied für die Elementar-Schu-
leu verständlich, sondern manche erst für das reifere Alter geelgnet sind, so wird ein Ver-
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