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Sauerbronnen.
Finden sich in der Rähe saure Quellen, wie z. B. in Kannstadt, Berzz Göppin-
gen, Deinach u. s. w., so gewöhne man das Rindvieh, so bald als möglich, daran,
Und wähle besonders diejenige Quelle aus, welche am meisten gelbe Erde absetzt.
Gillwurzstecken; Elterbänder.
Häufige Erfahrungen haben gezeigt, daß Rindvieh, welchem man bei Zeiten Gill-
wurz gesteckt, oder Eiterbänder gezogen har, bei übriger vernünstiger Behandlung ent-
weder ganz frei von der Seuche geblieben, oder wenigstens gut durch dieselbe gekom-
men ist. Man unternehme daher bei Zeiten diese oder jene Operation, wo möglich
selbst, lasse sie aber ja nicht von Leuten vornehmen, die mit krankem Vieh umgehen.
Um die Gillwurz zu stecken, bedienr man sich eines gewöhnlichen Pfriemens, sticht
diesen längst der Haut in den Wampen, (auch Vommel, oder Triel, oder Halslappen
genannt,) bringt in die gemachte Oeffnung ein Stückchen Gill= oder schwarze Nießwurz
ein, und erhält die Geschwulst und das darauf entstehende Geschwür durch jeweiliges
Einreiben einer Mischung "
(Nr. 1.) aus einem Theil Leinöl und zwei Theilen Terpentinbl.
Zum giehen eines Eiterbandes bedient man sich einer starken Packnadel, fädelr in
diese einige starke Schnüre, wozu man abgenutzte Seile gebrauchen kann, sticht die
Packnadel so, daß die gekrümmte Spiße nach außen zu gekehrt ist, in die Haut des
Halslappens, ziehr sie 5—6 Zoll längst und unter der Haut durch, bringt sie wieder
heraus, befestigt beide Enden der Schnur und schmiert sie zjuweiles mit dem Oel Nr. 1
ein. Komnt keine beträchtliche Geschwulst, so lasse man folgende Salbe bereiten:
(Nr. a.) Man nehme Euphorbienharz, gemeinen Terpentin, von jedem : Loth,
Schweinen-Schmalz 3 Loth,
rühre es tüchtig untereinander, und schmiere damit des Tages zweimal die Schnüre
ein, bis beträchtliche Geschwulst kommt. .
Ebenso kann man sich auch des bei Pferden gewoͤhnlichen Ledersteckens am nem-
lichen Ort bedienen; noch leichter ist es, wenn man nur in den Halslappen einige
Schnitte macht, diese des Tags 1—emal mit der Salbe Nr. 2 einreibt, und sie wieder
erneuert, sobald sie zu heilen anfangen.
Die Geschwüre, sie mögen auf die eine oder die andere Art hervorgebracht worden
seyn, unterhalt man so lange, als die Gefahr einer Ansteckung dauert.
Aderlassen. -
Des Aderlassens als Vorbeugungsmittels bedient man sich nur alsdann, wenn sich
entzündliche Krankheiten unter dem Rindvieh, unabhängig von der allgemeinen Seuche
zeigen, wie z. V. Lungenem zündungen, die man im ersten Anfang der Krankheit als
solche, und vorzüglich dadurch erkennt, daß ein solches Thicr, wenn es in den ersten
Tagen der Krankheit niedergestochen wird, schon entzündete oder sogenannte faule Lun-
gen hat,
Larieren. -
Alsdannistcgauchgut,gelindeAbführungsmittel,wies-B.z-«—1 Pfund Fried-