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wollenen Struͤmpfen bekleibet gewesen sevn, auch solche gewohnlich in bloßeni Kopf gehen. Es werden
Vvoer ale Orts-Behöbrden ersucht, auf diese Person fahnden und cuf Betreten bieder einliefern zu
lossen= Den 2. Dez. 1618. Königl. Ober#emt.
Herren berg. Eine treulose Mutter hat den 2.d. M. Abends zwischen 6 und7 Uhr, ein dreiwöchiges
Kind, männichen Geschlechts ausgesetzt, und vor die Stubenthür des diesigen Zieglers Buhrer mit
einem Brief bingeletzt, worin enthalten war, daß die Bübrersche Ehleute dos Kind aus Barmherzig=
keit erzieben möchten. Die Königl. Justiz= und Polizei= Aemter werden nun ersucht, auf die Muner
gedachten Kindes zu fahnden, solche auf Betreten zu arretiren, und zum hiesigen Oberamt einliesern
zu lassen. Den 4. Dez. 1615. * · , Koͤnigl. Oberamt.
Nürtingen. Der hiesige Amts--Untergebene Johannes Stübler, Beck von Gröziagen, hat
sich eines begangenen Kuh-Diebstabls sehr verdächtig und vor seiner Arretirung slüchtig gemacht.
Es werden daher alle Polizei- Behörden sehiemend ersucht, auf den Stübler genau zu fabnden, ihn
auf Betreten arretiren und wohlverwahrt dem hiesigen Oberamt einliefern zu lassen. Signale-
ment: Stöbler ist 3a Jabre alt, ungesähr 6 Fuß groß, hat schwarzbraune Haau, gesunde Ge-
sichts- Farde und ist ohne sichtbareb. Gebrechen. Bekleidet mit einem runden Hut, schwarzseidenen
Halstuch, einem blauen Oberrock, grün und gelb manchesternen Weste, gelbledernen kurzen Hosen,
weißen Strümpfen##und Stiefeln-, Den J. Dei. 1016. Königs. Oberamt.
Herrenberg. Joha###s Widmaier, Bürger und Schneider zu Mönchberg, hiesigen Oberamts,
bat sich am verflossenen Montag ftüh urter dem Vorgeben, Arbeit zu suchen, von Haus entfernt.
De nun derselbe sich seluher nicht mehr vat seben lassen, und sich auch in der Folse ergab, daß der-
selbe 120 fl. baa#es Geld mitgenommen, so lätzt sich vermuthen, daß derselbe entwichen sei, um so
mehr, als er bereits früher schon einmal durchgegengen war. Schmmtliche Justiz= und Polizei-Behbrden
werden ersucht, auf diesen Flüchtling, welcher hienach signalisirt ist, sahnden, ihn auf Betreten arretiren
und wohlverwahrt hieder einliefern zu lassen. Signalement: Widmaier isl 45 Jahr alt, kleiner
Statur, hat schwarze Haare, dergleichen Augbrannen, graue Augen, eingefallene Wangen; war bekiei-
det mit einem dunkelblauen Ueberrock, dergleichen Wesie, schwarz ledernen Hosen, schwarzen Sträm-
pfen, und mit einem Hut;z als besonderes Kennzeichen ist zu demerken, das sein rechter Fuß krumm
ist. Den 9. Dez. r6816. Knigl. Ob. ra#t.
Rottendurtg. Wegen angeschuldigten großen Schaaf-Dlebstahls ist der ledige Schaaf-
Knecht Johannes Morschel, von Heidelsbeim, Großherzoglich Badischen Bezirks-Amts Bruchsal,
bei unterzeichneter Stelle in Verhaft und U nersuchung gekommen. Vermöge döchsten Rescriptes des
Königl. Criminal: Gerichts-Hofes für den Reckar= und Schwarzwald-Kreis vom 15. Dez. 1616.
ist uun zwar Morschek wegen des angeschuldigten Diebstahls von der Instanz entbunden, bingegen
wegen Uedernahme und Hütung gestohlener Schaase unter sehr verrächtigen Umständen und zugleich
wegen seines respekte widrigen Betragens und ausgestoßener Drohungen gegen des Criminalamt zu
viermonatlscher Zuchtbaus= Strase in Golteszell nebst einem Willkomm, so wie zur Ausweisung aus
den Königl. Staaten unter Androhung empfindlicher Strase verurtheist worden. Hievon wind um so
mehr #ffentliche Nachricht ertbeilt, da Morschel ein sehr gefädrlicher und äußerst frecher Pursch ist,
der als solcher san anno 1607. in öoffentlichen Blättern versolgt wurde. Signalement dessek-
den: Er ist 33. Jabre alt, 5 Fuß 9 Jog groß, ziemlich untersezter Statur, hat schwarze Haare,
die er weit ins Gesicht berein hängen läßt, braunes etwas länglichtes Angesicht, graus Auyen, dichte
schwerze Augbraunen, giemlich sroße spitzige Nase, einge'allene elw6 blasse Wangen, kleinen Mund,
lundes Kinn, gute Zähne, starken sc warzen Bart; er spricht den Neckarp elzer Dialekt. Befonders
kenntlich ist er daburch, daß ibm an der linken Hand der Zeigsinger sehlt, und dah er bei einem
auffallend lückuscken Aussehen Niemend ins Gesicht schsuen mag. Gegenwärtig ist er bekleidet mit
tinem dunkelblau tuͤchenen Ueberrock mit rothen Nätden nach Scháfer Sitte, einem dunkelblau tüche-
nen Wammes, toth scharluchener Weste mit zwei Reiden runder selber IAnöpie, bellgrouen Ueber-
Hosen mit kunden Knepfen, dreiekigten Beuren-Hut mu großer metallener Schnalle, schwarzen
Halstuch und Stiefeln; früher fährte er immer einen Schaas Hund bei sih. Den 24 Dez. 1018.
Königl. Cuminalemt.