Rhein- und Mainebene. 67
In der Wetterau findet sich eine große Zahl größerer und
kleinerer Basaltdurchbrüche, zu deren Aufsteigen vielleicht die
Spalten mitgewirkt haben, welche den Boden in einzelne
Schollen zerteilen; sie setzen sich aber auch nach Süden über
den Main fort, wo bei Groß-Steinheim zwei ausgedehnte
Basaltdecken, durch eine tonige Zwischenschicht getrennt und
manchmal ausgezeichnet säulenförmig abgesondert, schon lange
in großen Brüchen ausgebeutet werden.
Obgleich die Rheinebene, im großen betrachtet, der ebenste
Teil des hier zu besprechenden Landes ist, entbehrt sie trotzdem,
wie auf geologischen und guten topographischen Karten zu
erkennen ist, im einzelnen nicht vollständig der Gliederung,
sondern es lassen sich nach geologischem Aufbau und Ober-
flächenform verschiedene Teile unterscheiden. Der erste ist die
Randzone; er umfaßt die Ränder und unteren Hänge der Berg-
straße, die oben schon genannte Diluvialterrasse, und bildet so
einen Übergang zwischen Gebirge und Ebene. Am deutlichsten
ist sie zwischen Zwingenberg und Auerbach ausgebildet und
zwischen Bensheim und der badischen Grenze, wo sie bis 85 m
über die alten Flußläufe im östlichen Teil der Tiefebene an-
steigt. Ihre Breite beträgt bis zu 500 m, meist aber nur 200 m,
weil die Flüsse der Rheinebene und des Odenwalds Teile da-
von wieder abgetragen haben. Wegen der Bodenbeschaffen-
heit und der klimatischen Verhältnisse ist sie von großer wirt-
schaftlicher Bedeutung; denn sie ist es, die, fast ganz mit Wein-
bergen und feinem Obst bedeckt, den feurigen Bergsträßer
Wein gedeihen läßt.
An die Randzone nach Westen schließt sich das Gebiet der
alten Flußbetten. Im Süden, wo es zwischen der Bergstraße
und dem Lorscher Sandgebiet eine Breite von etwa 5 km
besitzt, dominiert darin der alte Neckarlauf; weiter nördlich
kommen andere alte Flußbetten verschiedenen Alters dazu,
zwischen deren Schleifen und Verzweigungen einzelne Teile