daher dies nur mit ganz gesunden urd durch
Handschuhe oder Blasen, welche zuvor in
Oel getränkt wurden, der Sicherhelt wegen
geschehen darf. Das Abledern und Oeffnen
der Gefallenen, besonders so kange sle noch
warm slad, hat schon oft Brandbeulen mit
Lebensverlust bei ganz unverletzten Händen,
besonders aber bei solchen erzeugt, welche
Wunden, kleine, der Heilung angenäherte
Geschwüre oder Ausschläge daran hatten.
Wenn auch zuweisen das Fleisch der vor
dem Tode noch geschlachteten Milzbrand=
Kranken unschädlich genessen wurde, so hat
der Genuß deseelben dennoch schon bfters
die traurizsten Folgen gehabt; am gefähr-
lichsten ist in dleser Beziehung Flelsch, be-
sonders blutreiche Eingewelde des kranken
Schwelns.
So wle auf Menschen, so geht die Krank-
beit auch auf Schweine und Hunde über,
welche von dem Fleisch oder Blut der sehr
Kranken oder Gefallenen genleßen.
Das am sichersten wirkend erfundene Mit-
tel zur Abhaltung der Krankheit ist das
bäusige Schwemmen der gesundschelnenden
Thlere in kaltem Wasser oder Uebergleßen
des ganzen Kdrpers derselben mit solchem,
nach Verschledenheit der Wärme ein= bis
zwelmal täglich vorgenommen; man unter-
stützt diese Wirkung, und erreicht sie auch
bei mangeladem Wasser, obwohl minder
sicher, durch hfteres Beibringen äuerlicher
Mittel, wozu Essig, oder Schwefel-, oder
Selz-, oder Salpeter-Säuxe, mit Wasser so
verdünnt, daß der menschliche Gaumen das
Anzenehmsure sindek, zu verwenden ist, und
wobei ein erwachsener Ochse etwa täglich
1 Loth rauchender Salsskure bel mangeln-
der Schwemme oder Wasser zum Begleßen
erhält; roher Weinsteln, zu 1—: Loh einem
erwachsenen Rindolehstück während der helßen
Wirterung täglich gereicht, ist gleichfolls
zweckmäßlg, so wie der Genuß säueriichter,
auch unreifer Früchte und des Sauertelgs
in Wasser.
E. Bricht in elnem Ort die Krankheit aus,
so ist es röhllch, besonders wohlgenährten
Thieren Blut abzulassen, elnem erwachsenen
Pferde oder Ochsen 6— Pfund; Mlttel,
welche Elter an unschädlichen Orten zu bll-
den pflegen, Haarselle eder Leder, mit Ter-
pintindhl unterstützt, eignen sich gleichfalls
zur Anwendung; abzurathen find solche,
welche nur Blutwasser (Serum) zur Ab
laserung auf oder unter der Haut bedingen,
wie Canthariden, Rlesewurz u. f. w.
Anstrengung der Thiere bel heißer Wit
terung ist wi#glichst zu meiden, oder wenig-
stens zu mildern; Heerden müssen während
derselben so olel thunlich in schattige Ge-
genden oder luftige Ställe gebracht werden.
Man relche vorzüglich grünes saftiges Futter.