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Dienst-Erledigungen.
Bei dem Kuigl. Gymnastum in Rott-
weil sind gegemvärtig die Stelle des Rek-
tors der Amttalt, zugleich ersten Professors
an den obern Abtheilungen, so wie noch
zwei weitere Professorate an diesen Ab-
theilungen erledigt. Der Rektor hat neben
den Obliegenheiten, welche sich auf die
Beaufsichtigung der ganzen Anstalt bezie-
hen, wochentlich 12 oͤffentliche Lehrstunden
zu geben, und die beiden andern Profes-
sorate verbinden zu wochentlich 16 bis 18
oͤffentlichen Lehrstunden. Mit der Stelle
des Rektors und ersten Professors ist neben
freier Wohnung ein Gehalt von 1000fl.
und mit den beiden andern Professoraten
je ein Gehalt von 350 fl. verbunden, wozu
noch bei allen drei Stellen ein übrigens
nur auf jährliche ungefähr 35 fl. zu rech-
nender Antheil an Unterrichts = Geldern
kommt. Bei Wiederbesetzung der erledig-
ten Stellen wird zwar nicht ausschließend
aber doch vorzüglich auf katholische Geist-
liche Rücksicht genommen, indem nicht
nur in der Regel die Lehrer des Gymna-
siums an der Besorgung des Gottes-Dien-
stes an der zweiten Sradtkirche in Rott-
weil Theil zu nehmen haben, sondern auch
die oben bemerkten Gehalte zum Theil
don sonstigen klrchlichen Verrichtungen
Ebhäugig FPad. Die Bewerber um die
fraglichen Stellen haben sich nun innerhalb
drei Wochen bei dem Königl. Studlenrathe
zu melden, und dabel insbesondere anzu-
geben, in welchen Lehrfächern sie den
Unterricht zu übernehmen geneigt sepen.
Die jedem der neu zu ernennenden Lehrer
zuzutheilenden Lehrfächer werden nämlich
nach Veschaffenheit der Umstände noch be-
sonders bestimmt werden, und es wird
einstweilen nur bemerkt, daß durch die
abgegangenen Lehrer noch namentlich er-
ledigt sepen: die Lehrfächer der Religion,
der Philosophie, der Geschichte und Ges-
graphie, der hebräischen Sprache, auch
ein Theil der Lehrstunden in der classischen
Philologie und in der deatschen Sprache.
An der lateinischen Schule in Gmünd,
welche die Alters-Klasse von 8— 14 Jahren
amfaßt, sind sämtliche drei Lehrstellen
(Präceptorate) erledigt. Jeder Lehrer
hat wochentlich 36 bis 38 Unterrichtsstun-
den zu übernehmen. Der Gehalt der
ersten oder obersten Stelle beträgt 550,
der mittleren 5oo und der untersten 450
Gulden. Dem ersten Lehrer wird eine
freie Wohnung, welche zur Führung einer
eigenen Haushaltung eingerichtet ist, über-
lassen, den beiden andern werden einige
Zimmer im Schulgebaude eingeräumt,
an dem Schulgelde haben alle drei Lehrer