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Bernau. Hier ward ein Unteroffizier mit zwanzig Mann
zurückgelassen; Major Fick mit einer Abtheilung durch
den Bernauer-Wald, Lieutenant Schack mit vierzig
Mann auf den sogenannten Melecker-Kopf vorgesandt;
dann ein Piket Tiroler, jenseits Bernau, angegriffen,
welches bald in Flucht gesetzt, weder durch Bernau,
noch über den Melecker-Kopf entrinnen konnte, daher
sich gefangen geben mußte. Als man aber zum Boden-
bühl kam, die feindliche Stellung hier im Rücken anzu-
greifen, fand man sie schon von einer andern Baiern-
schaar genommen.
Durch den Salzfeinerdler Stephan Hafner und
zehn andere landeskundige Leute aus Reichenhall, hatte
sich General Graf Rechberg mit der dritten Colonne,
von Reichenhall weg über den Kugelbachberg gegen den
Tiroler-Posten bei Schnazelreuth führen lassen. Aber
schon von der Hôhe des Gebirgs nahm General Rech-
berg wahr, daß Oberst Ströhl mit der vierten Co-
lonne Meister des Jettenberges, und der Feind in rascher
Flucht nach Schnatzelreuth war. Rechberg lließ sein
Kriegsvolk sogleich, den Berg hinab eilend, in zerstreu-
ter Linie eine Schwenkung rechts machen, den Tirolern
die Flucht nach Wegscheid zu sperren. So zog er nach
Meleck, welches Major Seiboltsdorf schon genom-
men hatte. Nichts blieb zu thun übrig, als die fluchti-
gen Tiroler im Gebirg einzufangen.
Die vierte Colonne, unter dem Obersten Ströhl,
ward vom Revierförster Franz Wein über Pangarten
am rechten Saale-Ufer, gegen den Jettenberg und die
Haidebrücke geführt. Zwischen Unter= und Ober-Jetten=
berg stieß Lieutenant Hacke mit dem Vortrab schon auf