— 210 —
faltigen traurigen Schidfale, welche diejes Archiv unter den wiederholten Theilungen
des Sacdjien- Erneftinifchen Haufes, namentlih im 17. Jahrhundert durch öfters ge-
Ihehene Abgabe der auf die emzelnen Landestheile bezliglichen Akten md Urkunden,
wie durch häufige Ortsveränderungen erlitt, ift e8 dennoch Außerft wichtig für die
ntereflen der Sachen - Erneftiniidien Staaten geblieben und augleich eines der reich-
Haltigften Archive fllr Die Gefchichte des Heformationszeitalters. Eine bedeutende Ber-
me run erfolgte noch im Nahre 1856 und 1886 burdy alte, werthuolle Schriftftüde,
we isher in dem Arhiv der Befte Coburg und im Schloffe zu Gotha fich be-
anden. Im Yabre 1872 wurde eine vollländige Abichrift der in Bräffel aufbewahrten,
ogenanmmnten gelbtanziei des Kurfürften Johann Friedrich des Broßmüthigen erworben.
Das Archiv der ehemaligen Thüringer Hü angeleiiaft und das der früheren
gemeint a fligen Bundestagsgeiandtichaft find mit dem Gelammtardiv verbunden.
gemeinichaftliche Archivare waren bejonders thätig: Tobias Pfanner 1684—1697
und Sn Sebaftian Müller F 1708 (Berfafler der Sächftfhen Annalen von
Das Archiv befindet fi in dem neuen Arhivgebäude am Wieranderplage.
Semeinfhaftliher Ardhivar: Dr. Burkhardt, Geheimer Hofrath,
Sroßberzogl. Archivdireftor und Herzogl Sähf. Ardhivar.
Arhivbiener: Eduard Kuaner.
Gemeinfchaftlidhes Hennebergifches Archiv zu Meiningen.
Das Hennebergiiche Archiv, welches hauptfädhlih das Archiv der Linie Henne»
berg: Schleufingen enthält und jet im gemeinjamen Befite der Staaten Prenßen,
Sachfen-Weimar, Sahjen-Meiningen und Sadjen-Gotha fidh befindet, nwurbe früher
in der VBertbolbsburg zu Schleufingen verwahrt. Als im Jahre 1660 die Henne-
a Pr sandeit ilung ftattgefunden hatte, wurde das Ardhiv nad Meiningen
ergefübrt.
9 efihtigung oder VBenutung des Archivs kann auf voransgegangene Anfrage
zu beliebiger, mit dem Ardivar zu vereinbarender Zeit erfolgen.
Sig: im Runbban des Herzoglichen Nefidenzichloffes.
Gemeinfchaftlider Arhivar: Ernft Rod, Öpnmafialprofeffor a. O.
zu Meiningen.
Die Aunfllammlungen im Mulenm zu Weimar.
Sn dem Brande der Wilhelmsburg (6. Mai 1774) war die bedeutende, bejonders
an Gemälden altdentfcher Meifter reihe Sammlung von Kunftichäten des Herzogliden
Hanfes bis auf wenige noch vorhandene Gemälde und Bildniffe untergegangen, »Dier
jelben wurden mit den nah und nad hinzugelommenen Kunftgegenftänden in der
Vibliothet und in den Nefideng- und Luftichlöffern aufbewahrt, bis fie in den Nahren
1822 und 1825 zufammengetban und zuerfl im Jägerhbaus, von 1836— 1846 im
Türftenhaus, von 1848 an im itthumöpalais umtergebradit, im Sabre 1869 aber
neu geordnet, vermehrt und Tatalogifirt in dem neuen Diufeumsgebäude (Mufeumsplat
Nr. 4) aufgeftellt worden find, wel auf Anregung und Befehl des Broßherzogs
Garl Alerander mit Hilfe einer vom Landtage hierzu aus dem Kammerftammpermögen
berilligten Summe bebufs fiherer und nutbarer Aufbewahrung diefer Sammlungen
nad dem Plane und unter der Oberleitung des Brofeffors Zitel in Prag erbaut und,
mit entipredyender Einrihtung ausgeflattet, am 27. Juni 1869 eröffnet worden if.
Diefe Sammlungen beflehen aus 1. Skulpturen; 2. Gemälden, darunter die
Vrellergallerie; 3. Kartons und eingerahmten Zeichnungen, darunter die des Falob
Asmus Garftens aus dem Nachlaß feines Freundes TFernomw, im Ganzen circa 5500
gandgeihnungen; 4. Rupferftichen, eithogtapbien und Photographien, ungefähr 20000
Nummern; 5. aus Miniaturen, Paften und Gemmenabdriiden; 6. aus einer Sammlung
von Borbildern für Arditeltur und Kunftgewerbe zur Förderung der Geihmadsbildung
der Kunftgewerbetreibenden; 7. aus einer werthvollen, Tunftgefhichtlihen Bibliotbet.
Eine genaue Aufzeihnimg der außsgeftellten Kunftgegenftände tft in dem im Sabre