Full text: Staatshandbuch für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach

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1888 neu herausgegebenen Katalog enthalten. Wöchentlich an zwei Tagen unent- 
eltlih, an vier anderen Tagen gegen Eimtrittsgeld, werden diefe Sammlungen dem 
Bub m geöffnet. Weber bie Bedingumgen bes Eintritts und ber Benukung der 
Sammlung hat eine Belanntmahung des Kultusdepartements vom 24. Juni 1869 
die näheren Beflimmungen getroffen. 
Direkter. 
Dr. phil. Carl Rulaud, Geheimer Hofrath F (Nied.Or.N.0.2. 
(Oestr,E.Kr.0.3.) (Pr.R.Ad.O.3.) (Pr.Kr.O.3.) (H.Bachs.Ern.H.O.2.) 
Dienerfhaft. 
Carl Mille, Hausmeifter &s. Carl Steinortd, erfter Auffeher. 
Auguft Bienfto, zweiter Aufjeber. 
Bas Goethe: Hational- Mufenm. 
Diefes Mufeum beruht in erfier Linie auf dem Teftamente des am 15. April 1885 
u Leipzig verftorbenen legten männlichen Nadylommen des Dichters, des Kammerberrn 
Frei ern Walther Wolfgang von Goethe. Durch feine lettwillige Verfligung vom 
24. September 1883 hatte er die Gebäude nebft Garten am Tyrauenplan mit ihrem 
Inhalt an „Sammlungen von Bildern, Medaillen, Mineralien, Kunftwerten aller Art, 
jowie alles, wa8 in dem von dem Großvater bennukten Borzimmer, in der Studirftube 
und dem Schlafzimmer fiy befindet”, dem Staate vermadht, auch ein Kapital von 
30000 Marl zur Inftandhaltung der Gebäude beftimmt. Nachden biefes VBermädtniß 
durd eine Stiftung der nteftaterben, Grafen Leo Hendel von Donnersmard und 
Sanitätsrath Dr. elie Bulpius in dantenswerther Weile ergänzt worden, indem fie dem 
State eine bedeutende und werthoolle Anzahl von Kleinodien, Gemälden, Skulpturen, 
Möbeln und Reliquien fiberließen, fiber weldde Walther von Goethes Teftament entweder 
gar nicht oder doc) nicht in zmeifellofer Weife verfilgt hatte, ordnete der von Seiner 
Öniglichen Hoheit dem Großhe pi am 8. Auguft 1885 vollzogene Stiftungsbrief die 
Erridtung eines Goethe-National-Mufeums an. Es wurde nunmehr die vollftändige 
Wiederinitandjehung des @oethe-Saufed nebft Nebengebäuden unter Leberwindung vieler 
Schwierigkeiten vorgenommen. uch wurde fpäter @oetbe-Haus, namentlid durch 
Anlauf und Einlegung von Nakhbarhäufern, gegen Fyeuersgefahr thunlichft ficher geftellt, 
nachdem inzwifchen mit der inneren Einrichtung begonnen worden war. “Der jehr er- 
bebliche Koftenaufmand wurde vom Landtag verwilligt. Am 3. Juli 1886 wurde das 
Goethe-National-Mufeum feierlich eröffnet und feiner Beftimmung libergeben. 
File das Mufeum befleht ein aus fünf Mitgliedern zufammengejegtes Kura- 
torium: eines ber SDitglieber ift der Direltor, zwei weitere werden von Seiner 
Königlichen Hoheit dem Großherzog ernannt, al® die zwei übrigen hatten auf Rebens- 
zeit die beiden oben genannten Inteftaterben einzutreten, während nach deren Ableben 
das Hecht der Mitgliedfchaft in ihren Familien Forterbt. 
Direktor. 
Geheimer Hofrath Dr. Carl Ruland. 
Suratorium. 
Bon der Ernennung Seiner Königlichen Hoheit des Großherzog: 
der Schriftfteller Dr. Hermann DOelfläger zu Dlünden % und der 
Königlid) Bayerifche Kämmerer Dr. Ludwig Freiherr von Gleidhen- 
Nukwurm . yerner: Legationsrath Dr. iur. Viktor Graf Hendel 
von Dounersmard, Minifterrefident zu Oldenburg; Dr. med. Walter 
Bulpins und der Direktor als Vorfigender des Kuratoriums. 
Dieneriäaft. 
Georg Braun, Hausmeifter [e.R.]s. @) (Würt.s.C.V.M.) Vier 
Auffeber. 
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