Full text: Staatshandbuch für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach

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LZandesfirafanftalten 
Auf Grund der revidirteımWerorbnung, die Vollfiredung der greibeitsitrafen 
betreffend, vom 26. September 1877 (Reg.- Bl. S.179, jomwie auf Grund des mit den 
Staatsregierungen des Herzogthums Sachien- Coburg und Gotha und des Fürften- 
tbums Reuß j. 2. zu Coburg am 9. November 1871 mit Nachtrag von 26. Auguft 
1897 (Reg.-Bl. 1873 ©. 120 und 1879 ©. 245) über die gemeinfame Benuting ber 
Strafanfalten zu Gräfentonna und pafienberg und des Arbeits- 
haufes zu Eifenadh, ingleichen auf Grund des mit den ebengenannten und tmeiter 
mit den Staatsregierungen der rzostbüme: Sadfen-Reiningen und Sadjjen-Xlten- 
burg fowie der Fürftentylimer Schwarzburg-Sondershaufen und Meuß &. 2. zu Amı- 
ftabt unter dem 28. Oktober 1876 über die gemeinfame Benugung der Strafanftalten 
zu Gräfentonna, Maßfeld, Haffenberg und Ychtershaufen abgeichloffenen 
Staatsvertrags (Reg.-Bl. von 1813, S. 118 ff. und von 1877, ©. 184ff.) erfolgt die 
Bollfiredung 
1. von Zudhthausftrafen in den gemeinfchaftlihen Männerzudhthäufern 
zu Gräfentonna und Maßfeld und in dem Weiberguhtbaus zu Haffenberg; 
2. von Befängnißftrafen von mindeftens 3 Monaten, fowie von Gefängniß- 
rafen an jugendlichen Berfonen in Gemäßbeit des $ 67 des Steafgeiebbuces bei 
einer Dauer von minbefiens 6 Wochen in den dazu bergerichteten G®efängnißanftalten 
zu Jchtershaufen; 
3. die Bollfiredung aller Übrigen Gefängniß- und der Haftftrafen in den Gerichts- 
gefängniffen; 
4. die Solfvedung ber Feftungshaft enbli in einer im einzelnen ?zalle zu 
befimmenden fyeftung oder in einer anderen geeigneten Räumtlichkeit. 
Dre Aufnahme der nach $ 362 Abf. 2 des Strafgefehbudhes in ein Arbeitshaus 
vertviefenen Perfonen dient das Arbeitshaus zu Eifenad, 
Die Verwaltung der vorgedahten Anftalten wird je von der Regierung de8- 
jenigen Staates geleitet, in deffen Gebiete die Anftalt Tiegt. 
Die Unterbringung jugendlicher Berfonen in gmangs Erziehungs. und 
Beiferungsanftalten Auf Onınd des 8 56 des Strafgeiebbucdhes, jormie die Unter: 
bringung der auf Grund des & 362 des Strafgefegbuches der Landespolizeibehörde 
überwielenen, in einem Arbeitshaufe unterzubringenden jugendlichen Perjonen erfolgt 
nad) Maßgabe der Verordnung vom 22. April 1882 (Meg.- Bl. ©, 59) und ber dort 
abgedrudten Uebereintunft mit dem Königreih Sadjien: die erflere in der Erziehungs: 
und Befferungsanftalt zu Bräunsdorf b./fyrei erg, die lettere in der Gefängnißanftalt 
zu Schtersbaufen. 
Anmerlung. dir die Unterbringung der nad $ 55 des Strafgefebucdhes 
nnd der auf Grund der nn (Geich vom 9. Februar 1881, Neg.- BI. 
S. 5ff.) fonft noh in einer Erzichungs- uud Beflfermmgsanftalt unterzubringenden 
Kinder find zunächft die Erziehungs und Beflerungsanftalt zu Bräunsborf, beziehungs- 
weile das Wettungsbaus für Knaben evangeliiher Konfeifion zu Ziefenort (vgl. 
Berordiuung vom 22. April 1882) und für Kinder katbolifcher Religion die Nettungs- 
häufer zu Sannerz und Maberzell beftimmt (Berordriung vom 13. September 1884, 
Reg BL ©. 165). 
1. Männerzuhdtbaus zu Gräfentonna. 
Direktor: Alfred Grizmäller. — Nendant und ftellvertretender 
Direktor: Bronislaus Edert. — Arzt: Amtsphyjitus Dr. Harlei 
Bottien. — Evangelifcher Anftaltsgeiftlicher: Pfarrer Dr. Seifarth zu 
Derösieben. — Ratholiiher Geiftliher: Pfarrer Schnettler zu Gotha. — 
rganift und Vorfänger: Lehrer Friedrih Siegfried. — Hausmeifter: 
Felie Moeller (Dienst-Ausz.1.) — Oberauffeher: Albert Schimmel 
(Dienst- Ausz.1.) — Außerdem 12 Wuffeher, 1 Nachtauffeher und 
1 Heilgehillfe: Tarl Ringmann. 
 
	        
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