Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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so ist doch unwidersprechlich, daß sie sich zu einer hohen 
Bedeutung emporgehoben haben. 
Indessen hat auch der Tarif vom Jahr 1826 noch 
immer Maͤngel von großer Bedeutung. 
Bey Entwerfung dieses Tarifs durch die schon mehr- 
mals erwähnte Commission durfte dieselbe ihren Stand- 
punct nicht übersehen, den nämlich, daß die budgetmäßige 
Summe gedeckt werden müßte. Sie konnte zwar Wün- 
sche dußern für die Erleichterung des Transits, für die 
Aufhebung des Weggelds im Innern und in der Aus- 
fuhr; allein es standen ihr die Mittel und Wege nicht 
zu Gebot, den dadurch entstehenden Ausfall zu decken. 
Anders stellt sich die Sache gegenwärtig dar. Die 
Kammer der Abgeordneten konnte weiter gehen; sie ist 
bereits weiter gegangen; sie hat in der neu vorgelegten 
Zollordnung alle diejenigen Wünsche, welche sie schon im 
Jahre 1325 ausgesprochen hatte, zu Modificationen er- 
hoben; sie hat das Weggeld im innern Verkehr und in 
der Ausfuhr zur Aufhebung beantragt; sie hat das Weg- 
geld in der Einfuhr in der Art zu erleichtern beantragt, 
daß daraus hochstens ouf eine Rente von 100,000 fl. 
zu rechnen ist; sie hat hinsichtlich der Transitozblle solche 
Anträge gemacht, nach welchen auf den hochsten Fall 
auf denselben 60 —80, 000 fl. erhoben werden können; 
sie muß also, um mit diesem Gefaͤll die budgetmaͤßige 
Summe erreichen zu koͤnnen, nothwendig an den Tarif— 
sätzen manches ändern. 
Wenn nun noch hinzukommt, daß bepy der allgemei- 
nen ausgesprochenen Tendenz, den Gewerbsfleiß im In- 
nern zu erhöhen, auch manche Erleichterungen in der 
Einfuhr roher Producte, welche unsern Gewerbsleuten 
nothwendig sind, erfodert werden: so muß von den Stän- 
den in manchen Beziehungen weiter gegangen werden, 
als die erste Commission antragen konnte, was auch um
	        
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