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Samstags bekamen wir diese Berichte; Sonntags
hatte ich Ausschußsitzung; gestern war dffentliche Sitzung.
Dennoch durfte es mir nicht genügen, diese Berichte al-
lein durchzugehen, sondern ich mußte auch noch auf unsere
Verhandlungen vom I. 1310 und 1322 recurriren, um
mich zu überzeugen, welche Gründe uns zu dem Tarif
bestimmten, der jetzt abgeändert werden soll. Noch eine
besondere Veranlassung hatte ich hier als Mitglied der
Commission, welche im Jahre 1810 zur Prüfung des Ta-
rifs aufgestellt worden ist. Sie bestand aus Landwirthen,
Fabrikanten und Kaufleuten. Die Mitglieder dieser Com-
mission waren die Abgeordneten Abendanz, Anns,
Bestelmair, (Referent) Closen, Jenisch, Po-
schinger, Schäzler, Stbber.
Wenn ich auf die Anträge dieser Commission zu-
rückgehe, so ist es nicht, um mich zu überzeugen, ob ich
auch etwa mit mir selbst im Widerspruch gerathen, nach-
dem mir durch den k. Commissär gestern nachgewiesen wer-
den wollte, daß ich als Ministerialrath anders gestimmt
habe, als gegenwärtig, was jedoch der Fall nicht war,
da es sich damals um Herrschaftsgerichte, gestern um
Patrimonialgerichte handelte, — denn ich weiß, daß in
dem Hauptgrundsatz ich mir immer treu bleibe, im Ein-
zelnen aber habe ich seit dem Jahre 1810 mehrere Er-
fahrungen gesammelt; — damals war ich der Schule
noch näher, seither bin ich im wirklichen Leben mehr vor-
geschritten. Ja! ich würde es mir selbst zum Vorwurfe
rechnen, wenn ich seit dieser ganzen Zeit hindurch nichts
gelernt hätte. Nur um die Motive des Tarifs von 1810
zu prüfen, ging ich auf die Verhandlungen von 1810 zu-
rück, und finde darin dieselben Grundsätze, welche von
dem Hrn. J. v. Utzschneider und Heinzelmann
bey dieser Berathung vorgetragen wurden. Meine Her-
ren! Vernehmen Sie diese Grundsätze, nach welchen bey