Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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mehr Einwohner als Bayern. Die Exportation hat im 
Jahre 1818 im Ganzen 180,501,302 fl. berragen, da- 
runter allein an Cerealien für 38,006,000, — Han- 
delspflanzen 85, 708,000; hierunter für Baumwolle al- 
lein 67,0 00,000 ; Forstproducte 0,700,000; Producte 
des Thierreichs 5,000,O00, betto der Fischerey 4,374,000, 
fremde Producte 38,655,302. Gewiß ein ackerbautrei- 
bender Staat! — und dennoch ist man auch da nach rei- 
fer Berathung auf das System hingekommen, die Fabri- 
kation durch hohe Zdlle zu begünstigen. So lange sich 
während des Krieges die hohen Getreidpreise erhielten, 
stand dieser ackerbautreibende Staat im größten Flor; 
allein als England sirengere Maßregeln genommen, wie 
die Getreidpreise sich vermindert haben, da trat in Nord- 
america die größte Noth ein, viel größer als in andern 
Staaten. Eine Menge Banken sind zu Grunde gegan- 
gen, eine Menge Kaufleute haben ihre Zahlungen einge- 
stellt; das ganze Land war bedroht, weil der Wohlstand 
des Landes größtentheils nur auf den Absag der Erzeug- 
nisse des Ackerbaues in das Ausland berechnet war. Die 
Exportation an Baumwolle hatte i. J. 1618. 05,0460, 113 
Centner betragen, und eine Einnahme von 31,33%%0,000 
Dollar (Thaler à 2 fl. 24 kr.) gewährt; im Jahre 1321 
wurde für 134,805,400 Cent. Baumwolle nur 20,157,000 
Dollar eingenommen, also beynahe um zwey Drittel grd- 
PHere Erportation, um ein Drittel geringere Einnahme! 
Die Einwohner fanden nunmehr, daß die zweckme- 
igste Art, ihren landwirthschaftlichen Producten Absatz 
zu verschaffen, die Consumtion derselben im Lande selbst 
sey, und daß man das Glück nicht erst im Auslande su- 
chen soll, wenn man es im Inlande finden kann; daß 
man suchen musse, Alles so viel als moglich im Inlande 
selbst zu produciren. 
Fruchtlos sträubte sich auch dort der Zucker= und Kaffee-
	        
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