Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Aristokratismus, uͤberall maͤchtig, und bey uns weit 
mächtiger als der Aristokratismus, von dem man df- 
ters spricht, — gegen höhere Zölle; besonders gaben 
ihm die Verhandlungen im englischen Parlamente die Ver- 
anlassung, wie in unserer Kammer zu sagen, daß man 
auch dort von hohen Zollsätzen abgehe. 
Ich erlaube mir, ihm die Antwort hierauf aus einem 
amerikanischen Journal (Niles weclly register) vor- 
zutragen: 
„Man hat, um das System, welches Großbritannien 
zu seiner riesenhaften Macht erhoben hat, unpopulär zu 
machen, sehr viel darüber gesagt, daß von den brittischen 
Ministern einige Vorschläge gemacht wurden, um etwas 
an ihrem System aus dem Grunde nachzulassen, weil an- 
dere Staaten begonnen haben, darnach zu handeln, in 
der Ueberzeugung, daß brittische Arbeit und Capital, un- 
terstützt von wissenschaftlicher Macht, jetzt im Stande ist, 
sich selbst in Ansehung gewisser Artikel zu halten. Allein 
wenn wir die Sache tiefer betrachten, so finden wir nichts 
als Worte, Worte, Worte. Nichts oder so viel als 
nichts ist geschehen, um die so viel besprochene Freyheit 
des Handels zu begünstigen, als die brittischen Hülfs- 
mittel zu vergrößern, sich mit solchem rohen Material 
zu versehen, welches es nicht, oder nicht in hinreichen- 
der Quantität selbst erzeugen kann. Und nimmt man 
selbst an, daß die viel besprochenen Modisicationen der 
Korngesetze wirklich eintreten sollten, so wird die Auflage 
auf Waizen mehr als die Hälfte des Preises betragen, 
den der Landwirth dafür empfängt.“ 
Sie sehen also, meine Herren! daß man in dem ersten 
ackerbautreibenden Staate der Welt die Nothwendigkeit 
anerkannt hat, neben dem Ackerbaue auch Handel und 
Fabrikation als Blumen auf demselben Stengel zu be-
	        
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