— 332 —
So wie ich aus praktischer Erfahrung weiß, über-
zeuge ich mich, daß, ist Bayern ernstlich darum zu thun,
seine staatswirthschaftlichen Verhältnisse zu verbessern, es
schwerlich mit dem Verein zu Stuttgart ein gedeihli-
ches Resultat zu Stande bringen wird. Wir haben blos
Oestreich als Grenznachbar, sonst keinen fremden Staat.
„Nur durch Ursprungscertificate, so lästig sie auch find,
können wir mit unsern Nachbarstaaten verkehren." — So
fährt er fort, um zu beweisen, daß kräftige Maßregeln
nothwendig seyen.
Was wird aber mehr dahin führen, als wenn wir
unsere Gewerbe und Fabriken beleben, als wenn wir dem
Landwirthe in der Nähe Absatz verschaffen? Würde der
Grundsatz gelten, daß es im Fache der Nationalwirth=
schaft nichts brauche, als zu sagen: laissez les faire,
(laßt sie gewähren), so könnte man von einem Minister
des Innern, der nur diese Marime im Mund führt, auch
sagen: laisser le dormir; — viel mehr braucht man dann
gar keinen Minister des Innern.
Ich komme nun zu den einzelnen Gegenständen.
Zuerst vom Zucker. Dabey entstehen zwey Fragen:
erstens, welche Summe will man erhalten, und zwepytens,
auf welche Weise will man sie erhalten? Der Zucker ist
keiner derjenigen Gegenstände, die man zum Schutze der
Zuckerfabrikation hoch belegen muß, nachdem diese bey
uns noch keine großen Fortschritte gemacht hat. Noch lange
wird unser Bedürfniß größtentheils durch indischen Zucker
gedeckt werden müssen. Wir belegen den Zucker wegen
der dadurch zu erhaltenden Einnahme. Wollen wir da-
durch 350,000 fl. oder 700,000 fl. einnehmen? 70,000 Cent-
ner raffinirter Zucker zu 10 fl. werfen letztere Summe ab.
Ich halte es für zweckmäßig auf diese Summe zu
rechnen; allein es fragt sich, auf welche Weise soll die-