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zur Errichtung von Runkelrüäbenzuckerfabriken zu ermun-
tern.
Ich spreche, meine Herren, aus allgemeinen Räcksich-
ten, wie ich bereits vorzutragen die Ehre hatte; meine
Runkelrübenzuckerfabrik wird ihren Fortgang haben, wel-
cher Satz auch für Zucker bestimmt werde.
Eine wichtige Rubrik ist die Seide. Wenn wir
diese Gegenstände höher belegen, so werden wir es in
wenigen Jahren dahin bringen können, mehrere 1000
Webestühle in Bapern zu beschäftigen, daß bedeutende
Unternehmer sich in Bayern ansiedeln.
Wir dürfen nicht zuwarten, bis der Seidenbauverein
uns das udthige rohe Material liefert. In Frankreich
macht man dergleichen Seidemwaaren in Ueberfluß von der
größten Pracht.
Die rohe Seide wird größtentheils aus Italien bezo-
gen; ebenso konnen auch wir es machen, die rohe Seide
aus Italien beziehen, in Bayern zum Fabrikate umschaf-
seen, und durch dieses unsern Bedarf ganz decken.
Wie würde insbesondere Bevolkerung und Glanz der
Hauptstadt zunehmen, wenn sich hier mehrere hundert Fa-
milien auf Seidenfabrikation niederlassen, deren Bedürf-
nisse auch für alle übrigen Gewerbe vermehrten Absatz zur
Folge haben müßten.
Diesen Gegenstand glaubte ich der hohen Kammer
besonders empfehlen zu müssen.
Was den Zollsatz betrifft, so kann ich nicht bey 100 fl.
pr. Centner stehen bleiben, wohl im ersten Jahre, für's
zweyte Jahr beantrage ich 200 fl, für's dritte 500 fl.,
für's vierte 400 fl., für's fünfte 500 fl., für's sechste
000 fl. — Wir würden durch diese Maßregel viele Un-
ternehmer aus dem Aublande herbeyziehen. Allein um
dieses System durchzuführen und die finanziellen Ver-
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