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Ferner habe auch ich mich von der Wahrheit, die Hr.
von Utzschneider S. 111. ausspricht, überzeugt,
daß wohlthätige Beschäftigungsanstalten unserm Vater-
lande ersprießlicher sind, als aller Kramhandel.
Bevor ich nun zu einer kurzen Bemerkung über einige
Tarifgegenstände übergehe, glaube ich noch auf die uner-
laßliche Nothwendigkeit aufmerksam machen zu müssen,
die kräftigsten Maßregeln zu ergreifen, um den Zollde--
fraudationen mbglichst zu begegnen, und eine strenge Auf-
sicht an den Gränzen herzustellen. Nebst der Anstellung
nur von treuen und unterrichteten Beamten dürfte wohl
die Vermehrung der Jollgendarmerie um einige Compag-
nien wesentlich zur Erreichung jenes wichtigen Zweckes
beytragen. Sollten auch die Ausgaben auf die Gränz-
bewachung um einige 100,000 fl. sich erhöhen, so wer-
den diese durch strengere Aufsicht der Staatscasse gewiß
ersetzt werden, und diese Ausgabe wird nur nutzenbringend
auf das allgemeine Wohl wirken.
Ferner erlanbe ich mir rücksichtlich der Weineinfuhr
darauf aufmerksam zu machen, daß — ohne jedoch un-
sern Mitbürgern im Rheinkreis den Absatz ihres Produc-
tes zu erschweren, (denen ich vielmehr alle Erleichterung
gönne) solche Maßregeln ergriffen werden, daß nicht
fremde Weine unter dem Namen „orheinbaperische Weines
eingeführt werden konnen.
Endlich habe ich nun noch einen Artikel des Tarifs
zu berühren, bey welchem ich mich jedoch um so gedräng-
ter fassen werde, als vor kurzem ein Mitglied der ho-
hen Kammer mir Vorwürfe machte, daß ich seiner schon
so vielfach erwähnt hätte.
Es ist wahr, ich habe einen Antrag von neun Juden-
maßspiegelfabriken als den meinigen an die hohe Kammer