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sichs darum, wie man ihr das Geld in dle Tasche bringk-
und das ist der wesentliche Unterschied zwischen dieseem urd
einem ähnlichen Abgabengesetze, wie z. B. vom Malz--
aufschlage, vom Gewerbe und Erwerbe u. s. w., wenn
nämlich ein solches Gesetz, wie es seyn soll, blos darauf
berechnet wird, allen activen Verkehr zu schonen
und von allen Lasten mdglichst zu befrepen, die Abgaben
aber, zur Erreichung des Budgets, vom passiven Per-
kehr zu erheben, womit dann zugleich der staatswirth-
schaftliche und Haupt zweck erreicht wird.
Bayern konnte sich bisher eines solchen Systems
nicht rühmen; und was man vom Drey-Gulden= Sy-
stem an uns als hochst liberal in dieser Versammlung
anrühmte, war höchst liberal nur gegen den Passivver-
kehr, aber höchst illiberal gegen den activen Theil
desselben, wie der Herr Geheimerath von Utzschneider
sehr richtig bemerkr.
Alle Luruswaaren, entbehrliche Gegenstände, alle
fremden Gewerbserzeugnisse waren verhältnißmäßlg zum
Werth, zur Entbehrlichkeit und zur Arbeit sehr gering,
dagegen die rohen Producte, die uns unentbehrlichen Ge-
genstände sehr hoch belegt. Die Ausfuhr war durch Zoll
und Weggeld erschwert, eben so die Durchfuhr, und im
innern Verkehr durfte sich kein beladener Karren bewe-
gen, ohne besteuert zu werden; und dieses nennt man
liberal, mäßig, gleichsam als dürfte man das Fremde
nur berücksichtigen, und das Heimische schonungslos be-
handeln.
Man mußte die Summen auftreiben, wollke aber
durchaus nicht das Fremde angreifen, und so wüthete
man dafür in seinen eigenen Eingewelden. Ist das mä-
ßPHig? — Heißt das liberal? Soll man zu einem solchn
verkehrten Systeme zurückkehren? —