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Ich kehre zu dem Separatvotum des Herrn
v. Utzschneider zuruͤck. Zuerst werde ich uͤber die
fehlerhafte Fassung oder Bau des Tarifs kritisirt, und
Herr v. Utzschneider, oder vielmehr der mir wohl
bekannte Verfasser der Kritik, mochte es für besser hal-
ten, den Tadel auf mich als auf die Regierung zu
wälzen. Sie werden nämlich in dem Separatvotum
unverkenubar zweyerley Schreibarten wahrnehmen, welche
zwey verschiedenen Personen angehdren. ODer Ein-
gang ist in ganz verschiedenem Styl geschrieben, als die
spätern Sätze. Ich gab der Kammer denjenigen Tarif,
in derselben Redaction, wie ihn uns die Regierung
gab, und ich war nie gesonnen, einen neuen Tarif
zu machen. Ich habe blos nach meiner Ueberzeugung
und unter den im Coreferat bemerkten Gründen zu ein-
zelnen Jollsätzen Modificationen beantragt.
Ich will mich daher auch jetzt über die eigentlichen
Redactionsmängel nicht verbreiten, wofern sie auch wirk-
lich statt finden; denn ich bin der Meynung, daß wenn
die Stände über die Tarifsätze einig geworden sind, es
Sache der Regierung sey, in welcher Form sie den Tarif
publiciren wolle. Ich kann aber nicht annehmen, daß
der im Separatvotum vorgeschlagene Tarif schon rück-
sichtlich der Redaction der Regierung müsse sonderlich
wohlgefallen haben, da ganz ähnliche Tarife schon zwey-
mal derselben vorgeleg! und beseitiget wurden. Dagegen
hat die Regierung den Ständen den Tarif von 1320
vorgelegt, denselben, auf welchen schon die Krone Wur-
temberg den Tractat abschloß, denselben, auf welchen
schon andere Unterhandlungen begonnen wurden, mit
dem es daher doch nicht so gar weit gefehlt seyn kann!
Um aber dem schon zweymal verworfenen Tarif
doch Eingang zu verschaffen, wird derselbe nun unter
der Firma des Herrn v. Utzschneider an die Kammer
gebracht, und um ihm mehr Gewicht zu verschaffen,