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wird vorerst dasjenige, was die Regierung vorschläge,
nicht blos kritifirt, sondern auch gar vieler Fehler, In-
con sequenzen und Mangelhaftigkeit bezüchtigt, damit man
sagen konne, nehmt dafür meine Gabe, sie wurde
zwar schon zweymal von der Regierung verschmähr,
allein den Ständeu will ich die Sache schon schmackhaft ma-
chen, zumal den Landwirthen; denn mit Gepränge wer-
den einige, vorher schon niedrig belegte rohe Stoffe von
den Aus= und Einfuhrzbllen von 64 und 2•3#3# kr. pr.
Centner befrept; allein unter den Rosen sind auch Dor-
nen. 3. B. die rohen Häute sind mit 10 fl. pr. Centner
Ausfuhrzoll belegt, auf Eisen und Eisengeräthe ein
höherer Zoll beantragt, und überhaupt eine Menge Ein-
gangszdlle sind im Allgemeinen bedeutend erhdhr. Es
sollte mir leid thun, wenn die Regierung, gelockt durch
hdhere Einfuhrzblle, sich hier für Vermehrung ihrer Ein-
nahmen Hoffnungen hingabe, welche die Erfahrung
nicht unbedingt rechtfertigt, und wenn aus zu großer
Sorge, daß die letzten Beschlüsse bey der Jollordnung
große Deckungen für Ausfälle in den Gefällen erforder-
ten, wir alle die gehofften Erleichterungen mit höheren
Zollsätzen zahlen müßten, welche sowohl wegen mdglicher
Retorsion gegen uns, als wegen Ueberspannung keinen
Erfolg für die Hauer gewähren könnten. Ich kehre
wieder zu dem Utzschneiderschen Tarif zurück. Klarheit
wäre zwar bey einem Tarif eine rühmliche Sache, allein
die hohe Kammer moge entscheiden, ob der Tarif so
klar sey und ob nicht auch Kürze ein Vorzug in einem
Tarif sey. Der Tarif der Regierung hat 759 Num-
mern, der von Herrn v. Utzschneider hat 131 Nr.
ohne die zahllosen Unterabthetlungen, öfters von halben
Alphabeten, bey Glas z. B. von A. bis T., so auch
bey dem Artikel Leder.
Mir waren die 750 Nummern zu viel; ich gestehe,
ich hätte sie lieber auf die Hälfte reducirt.