Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

Der preußische Tarif hat deren nur ungefaͤhr halb 
so viel. Welche Weitlaͤufigkeiten entstehen nicht bey so. 
vielen Ausscheidungen, bey der mangelhaften Waaren- 
kunde der meisten Zollbeamten! Herr v. Utzschneider 
glaubt dadurch Deftaudationen zu verhindern. Ich 
glaube aus guten Gründen das Gegentheil. Wo viel An- 
laß zu Abänderungen, zu verschiedenen Declarationen ge- 
geoen ist, da ist auch mehr Gelegenheit zu Unterschleif 
sowohl von Seiten der Zollpflichtigen, als durch 
Conivenz von Seiten der JZollstellen selbst. Je ein- 
facher, desto besser. Ich verkenne übrigens das Gute, 
das dieser Tarif auch zum Theil hat, durchaus nicht, 
eben so wenig, daß die Absicht rein patriotisch seyn 
mag; allein die hohe Kammer wird mir erlauben, auf 
mehrere im v. Utzschneider'schen Separatvotum ge- 
gen mich enthalrenen Beschuldigungen zu antworten, 
man mdchte sonst glauben, es wären melnerseits gar 
so viele Schnitzer untergelaufen! Neben dem Lob, das 
mir einmal gespendet wird, werde ich aber mehreremale 
in einem ironischen Tone geradelt, welcher an Grobheir 
grenze; man lese Seite 7. und 117. Ich weiß nicht, 
womit ich dieses verschuldet habe. 
Es werden mir Absurditäten zugemuthet und da- 
gegen, weil es hinter meinem Rücken gedruckt wurde, 
muß ich mich doch vertheidigen und zeigen, wie seicht 
oft mancher Tadel ist und wie ungerecht! Ich will 
nicht in Abrede seyn, daß ich nicht auch gefeblt haben 
kdnne, und wo ich Verbesserungen finde, bin ich der 
Erste, der ihnen zustimmr. 
Ich wollte die Herabsetzungen aller Weggelder und 
vieler Aus fuhrzdlle nicht mir allgemeiner zu starker Er- 
hdhung der Einfuhrgegenstände wie Herr v. Utzschnei- 
der erkaufen; ich wollte der Zeit überlassen, die Wir- 
kungen des Tarifs von 1620 zu erproben und dann 
Verhandl. XIII. Bd. 32
	        
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