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moͤglich herabgesetzt werden sollen. Zu diesem Ende sind
schon bey der letzten Staͤndeversammlung und durch das
Gesetz vom 11. Sept. 1825 wohlthätige Einleitungen
getrossen worden, und Dank und Anerkennung verdient
es, daß die Regierung diese Herabsetzung der Ausgangs-
zolle noch mehr durch die Verordnung vom 28. Dec.
1820 bewirkt hat.
In dieser Beziehung stimme ich ganz mit dem Mi-
nisterium und mit dem zweyten Ausschusse, in so weit
dieser noch weitere Minderungen begutachtet, und über-
haupt für jede Minderung der Ausfuhrzdlle, so weit sie
der Zustand unserer Finanzen zuläßt. Ich lasse mich
durch falsche Rücksichten auf unsere Industrie nicht ver-
leiten, rohe Producte darum, weil sie derselben noch
dienen konnen, mit höheren Ausgangzzollen zu belegen.
Höhere Ausgangsgebühren würden am meisten den Land-
mann treffen, dem Fabrikanten zwar scheinbar nützen,
aber in der That auch ihm schädlich seyn, da es natür-
lich ist, daß, je geringeren Preis der Producent für
seine Erzeugnisse erhält, desto mehr die Production zu-
rückgeht und daß so dann der Fabrikant desto weniger
mit den ihm nöthigen Materialien versehen wird. Ich
stimme daher gegen jede Erhöhung der Ausgangezlle.
Die verschiedensten Ansichten herrschen über den
Eingangszoll; aber die Meisten scheinen in dem
System hoher Zölle, d. h. in dem Isolirungssystem, alles
Heil zu suchen.
Was man zu Gunsten dieses Systemes sagen kann,
hat der erste Redner auseinandergesetzt mit einer Ge-
wandtheit, die um so seltener und auffallender ist, als
er meines Wissens jenen dem Berichte des Ausschusses
Dbbeygedruckten Aufsatz verfaßt hat, welcher (Seite 20)
also beginnt: