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sie trachten, durch die erhdhte Zahl und Verbesserung
ihrer Erzengnisse dem Auslande die Wage zu halten
und dadurch ihren Absatz zu sichern. Was war die Folge
der gewaltigen Concurrenz? — Die Industrie ist seit-
dem bedeutend gestiegen; die Weber in den genannten
Kreisen wissen dem Wechsel der Mode zu folgen, ma-
chen die schdnsten Arbeiten und erfreuen sich eines aus-
gedehnteren Absatzes als vorher.
Diese Vervollkommnung ist nicht zur Zeit der ho-
hen Jollsätze entstanden, sondern zur Zeit, als sie der
Concurrenz mit Frankreich, England, Sachsen und der
Schweiz ausgesetzt waren.
Ich zweifle nicht, daß man durch hohe Zdlle Fabri-
ken im Lande entstehen machen kann; wir können ja
fremde Pflanzen bep uns in Treibhäusern ziehen; bringt
man sie aber an die Luft, so welken sie dahin.
Mbchten wir doch vorerst unsere Kräfte an die
Pflege solcher Industriezweige wenden, wozu die Be-
dingungen ohne künstliche Maßregeln vorhanden sind,
und gewiß, unsere Industrie würde jener des Auslands
die Wage halten können! Wir wollen Juckerraffinerien
gründen und führen jährlich noch eine Menge Leinwand
und über 14000 Centner Hanf und Flachs ein. —
Ohne Zweifel würden hohe Jölle auf Jucker die Veran-
lassung zur Gründung von Zuckerraffinerien im Lande
seyn; zehn wären hinreichend, unseren Zuckerbedarf
zu raffiniren, vielleicht auch schon genug, um — sich
einander selbst zu verderben. Denn wenn Hr. v. Closen
nach dem Verhältnisse der Bevdlkerung von Frankreich
und Holland die Zahl der bey uns erforderlichen Raf-
finerien auf 20 annimmt, so hat er übersehen, daß die
Franzosen und Holländer einen großen Theil Europas
mit gucker versehen, wogegen wir nach unserer Lage