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durch diese fremden Scheinniederlassungen sehr getäuscht!
Aber, wird man mir sagen, muß denn der Unternehmer
ein Ausländer sepyn, kann nicht auch ein wohlhabender
Inländer eine solche Fabrik gründen 7— Ja, wenn die
Reglerung bewirken konnte, daß Jemand, der sein Ver-
mögen in fremden Fonds angelegt hat, es aus den:"
selben ziehe und eine Fabrik begründe, das wäre nicht
so übel; allein dazu hat sie keine Macht. Warum sollte
Jemand seine Gelder, welche bey einer fremden oder
noch besser bey unserer Schuldentilgungscasse sicher an-
gelegt sind, auf ein Unternehmen wenden, das er viel-
leicht nicht versteht, und dessen Heil blos auf den Joll
gegründet werden soll, welchen das Ministerium leicht
dndern kann? — Ein solcher Unternehmer kdunte un-
ter bestimmten Umständen schon verloren seyn, wenn
der Jollsatz sich nur um 30 kr. ändert. Mehrere Häu-
ser haben leider, — leider sage ich, meine Herren, —
vor, einen großen Theil ihrer Capitallen auf JZucker-
raffinerien zu wenden. Was ist aber der Gewinn für
das Land? — Wo hatten sic denn dieselben, Capitalien
bisher? — Sie entziehen sie anderen bisher blühenden,
durch die hohen Zölle dahinwelkenden Industriezweigen,
und hundert und abermal hundert fleißige Hände werden
arbeitslos — um die Hoffnung auf Gewinn aus er-
künstelten Anstalten. Warum will man den natürlichen
Lauf des Baches hemmen und ihn bergauf leiten? —
Noch mehr fallen die Nachtheile hoher Zdlle auf
das Eisen in die Augen. Die Vorurtheile gegen unser
Eisen sind zum Theile ungegründet; vielmehr wird bev
uns Eisen erzeugt, welches, wie z. B. das Fichtelberger,
Stadtsteinacher und Wunsiedler Eisen, dem berühmten
schwedischen Eisen gleichkommt. Allein dieses kann man
weder von allem bayerischen Eisen rühmen, noch wird
dasselbe in Hinreichender Quantität erzeugt. Es ist zwar