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verlassen. Dieses thut man aber nicht, wenn man die
Zdlle nicht nur gegen den Tarif vom Jahre 1620, son-
dern sogar gegen jenen vom Jahr 18256 erhdht. Ge-
hen wir Vereinen entgegen, suchen wir dadurch, nicht
durch Erhöhung die Zölle und durch Absonderung von
anderen deutschen Staaten, unseren Gewerben freyen Ab-
satz zu verschaffen! Der erste Schritt ist gethan durch
den glorreichen Würtemberger Verein! Allein wir sind
noch lange nicht am ziele; ja die Aufrechterhaltung die-
ses ruhmwürdigen Vereines selbst sodert ein System mia-
ßigerer Zölle. Ich getraue es voraus zu sagen, und
lege es zum Angedenken in den Protocollen dieser Kam-
mer nieder, daß die hohen Zolle am Ende einen Aus-
fall in den Finanzen, dadurch die Unzufriedenhelt der
bevden vereinten Staaten und die Auflösung des Ver-
eines zur Folge haben werden. Ich lege in den Pro-
tecollen der Kammer meine Meinung nieder, daß es
Menschen gibt, welche als abgesagte Feinde der Ver-
eine auf die hohen Zdlle ihre einzige Hoffnung bauen,
jenen Verein und den Weg zu allen anderen zu zerstdren,
und daß hohe ZSdlle uns im Wege stehen, auch mit an-
deren Staaten Vereine einzugehen, indem jede Regie-
rung durch unsere Erhdhung der Jollsätze abgeschrecke
wird, Vereine mit Bayern einzugehen.
Nach diesen Gründen fasse ich meine Meynung zu-
sammen:
Ich stimme für jede Erleichterung der Ausfuhr
und für die Herabsetzung der Ausfahrzdlle mit dem
Ministerium, oder mit dem Ausschusse und Herrn
von Utzschneider, wo diese geringere Sätze
als jenes vorschlagen. Ich stimme für die Erleich=
terung der Durchfuhr, für die Aufhebung der
Weggelder im innern Verkehre, so wie der Pffla-
ster= und Brückenzdlle, wie ich bereits früher er-
klärt habe. Ich stimme dafür, vollständige Fa-