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brikate höher als Halbfabrikate, und diese hbher
als rohe unserer Industrie nothwendige Producte
zu belegen. Ich beharre nicht auf die unverän-
derte Beybehaltung des Tarifs vom Jahre 2829,
sondern stimme gern einer besseren Verhältnißmd=
Pigkeit der Sätze unter sich bey; aber ich stimme
niemals zu einer Erhdhung des Maximums über
20 fl. Ich votire gegen hohe Jolle, well sie finan-
ziell nicht nothwendig, der Indusirie nicht vor-
theilhaft, sondern schädlich und Jollvereinen binder-
lich sind. Vielmehr stimme ich mit dem Ausschusse
oder mit Herrn v. Utzschneider oder mit dem
Ministerium, so oft ihre Anträge auf Minde-
rung der Zollsätze vom Jahre 1829 gehen.
Meine Herren! Ich danke Ihnen für die Ge-
duld und Aufmerksamkeit, mir der Sie mir, obgleich
ich, wie es scheint, einem nicht beliebten System huldige,
gefolgt sind. Wählen Sie nun mit frepem Urtheile und
nach Ihrer Uebezeugung das Beste für unser Vaterland!
Da hiemit die Reden von der Bühne aus beendigt
waren, betrat der kdnigliche Ministerial-Commissär von
Würschinger dieselbe und trug Folgendes vor:
Meine Herren! die lebhafte Theilnahme an Ge-
genständen des dffentlichen Wohles, welche sich in die-
ser bohen Versammlung schon so oft und so schdn bewie-
sen, und bey der Berathung über den vorgelegten Ent-
wurf einer Zollordnung neuerdings auf eine ausge-
zeichnete Weise bewährt har, ist auch, wie die glänzenden
Reden von der Bühne über den neuen Berathungsgegen-
stand bestätigen, jetzt nicht ermüdet — in dem Augen-
blicke, welcher — nach Inhalt der Tagesord nung — zur
Debatte über den Jolltarif einladet; mehrere Mitglie:
der sehen sogar den Tarif als einen noch wichti-
gern Gegenstand an, man will denselben über die Zoll-
ordnung selbst erheben, wie bereits ein sehr geach teter