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Vaterlandes so lebhaft ausgesprochen, daß dorzuͤglich in
Staͤdten, wo Fabriken und Handel bluͤhen, eine sicht-
bare Regsamkeit eingetreten, daß auch Schriftsteller —
wie mehrere Schriften zeigen — die freundliche Bun-
deshuͤlfe nicht versagt haben, die oͤffentliche Meynung
zum Voraus aufzuklaͤren, zu berichtigen, zu bestim-
men, zu fesseln. Meine Herren, noch ist der große
Kampf nicht ausgekämpft; noch bestehen in dieser Be-
ziehung die schroffen Gegensätze, die wir seit Jahrzehen=
ken gesehen haben; die Aeußerungen von der Bühne be-
stärigen dieß hinlänglich. Freudig und mit einer gewis-
sen Selbstzufriedenheit allegirt man jene Aeußerungen
des Auslandes, welche auf Veränderung der Maximen
in Zollsachen Beziehung haben — das Jurückgehen von
jenen harten Systemen erwähnen.
Man erkennt es als hechst erwünscht — höchst
lobenswerth, daß man anderwärts zurückschreitet von
Zollsätzen zu 4o0 Procent auf 100, von 100 auf 80
oder 70; eben so geschäftig ergreift man, — wie es
auch im Vortrage des ehrenwerthen Herrn Referenten des
zweyten Ausschusses geschehen ist, die in einer Ad-
dresse der franzdsischen Deputirtenkammer enthaltene An-
deurung eines Wunsches wegen Freyheit des Verkehrs,
während entgegen Andere mit dem englischen Jolltarife
in der Hand die eigentliche Bedeutung solcher Schritte
erklären, und wie der Herr Abgeordnete Freyherr v.
Closen schon vor 3 Jahren gethan, an die Verhand-
lungen in Frankreich und an das erinnern, was im
Jahre 1825 die zur Untersuchung der Tarife angeord-
nete Commission daselbst berichter, daß der Ruin der
Industrie Folge der Tarifsänderungen werden dürfte.
Meine Herren, es ist allerdings und wahrhaft un-
begreiflich, wie bey einem Gegenstande, der schon so
v#lseitig beleuchtet und aufgeklärt wurde, noch eine sol-
dhe Dunkelheit, ein solcher Widerstreit bestehen kdnne!