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stande; sie stellt den Handel — den schaffenden Han-
del — welcher sich über den kleinlichen Kram erhebe,
viel höher und vertraut, daß er seinen wahren Stand-
punct, die Anwaltschaft der Industrie, das Vermitte-
lungsamt richtig einzunehmen wisse, — daß er seine
höchste und schönste Aufgabe darin finden werde, vor
allem die Producte des Inlandes, die Erzeugnisse der
Landwirthschaft und der Industrie zu verbreiten im In-
und Auslande — herbeyzuschaffen, was wahres Be-
dürfniPß ist.
Wenn die Regierung bey diesen Ansichten mehr
auf den productiven Theil des Handels sieht, als auf
den, der nur entbehrliche Lurusgegenstände herbepbringt
und das Vermdgen durch seine Canäle in die Ferne
leitet, so wird man kaum zu sagen sich erkühnen, daß
die Regierung unrichtig urtheile oder inconsequent handle;
um so weniger wird also dem Handelsstande eine Ver-
anlassung zu Klagen gegeben seyn, da er dennoch seine
wohlthätig wirkende Zwecke ganz zu erreichen vermag,
und für die kleinen Ungemächlichkeiten Ersatz findet
durch die bedeutenden Erleichterungen in Ansehung des
Aus= und Durchgangszolles, des Transits überhaupt.
Es ist erfüllt, was im Jahre :6810 in dem Berichte
des Herrn Abgeordneten Bestelmaier als Wunsch
bezeichnet worden; hierüber scheint eine Ausholung über-
flüssig, nachdem Ihnen derselbe schon umständlich ins
Gedächtniß zurückgerufen worden.
Nur eins noch. Kann der Handelsmann nicht
gerade die schonsten Prämien, die größten Renten aus
dem so sehr begünstigten Zwischenhandel ziehen, —
sind nicht neben den Vortheilen der Hallen auch noch die
unschätzbaren Vortheile der Privatniederlagen gesichert?
Meine Herren! ich zweifte nicht einen Augenblik.
daß die Anordnungen der Regierung bey unbefangener