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gen sey, so habe ich hierauf zweyerley zu erinnern: ein-
mal, daß die Zollsicherheitsmaßregeln nicht sogleich reali-
sirt werden konnten, und daß es daher leicht möglich ist,
daß im Anfange durch Schleichhandel nicht Unbedemen=
des geschah; daß aber, nachdem die Zollsicherheitsmaßre-=
geln gehdrig zur Anwendung gebracht waren, der Schleich-
handel gar sehr abgenommen habe, das ist auch aner-
kannt.
Auf der andern Seite aber muß man das Gewerbsle-
ben im Innern des Königreichs nicht übersehen. Es kann
nicht in Abrede gestellt werden, daß die Gewerböthätig=
keit im Innern einen bedeutenden Aufschwung genommen
hat: unsere Cattunfabriken, unsere Färbereyen und Tuch-
fabriken, die Tuchmacher und viele andere Gewerbe, welche
in Metall arbeiten, sind befriedigt, und beschäftigen ungleich
mehr Menschen, als sie noch vor zwey Jahren zu beschäf-
tigen im Stande waren.
Der Bau der Handelskräumtr, insbesondere der Oel-
kräuter, nimmt zu; unsere Tabakpflanzer im Rezat= und
Rheinkreise sind mit dem Erträgnisse ihres Fleißes zufrie-
den und finden dafür Absatz: Erscheinungen, die alle nur
erfreulich seyn können.
Endlich, was wäre denn die Folge, wenn unsere Ein-
fuhrregister zeigten, daß eben so viel, wie in den frühern
Jahren eingeführt werden sey Man wurde daraus und
nicht mit Umecht den Schluß ziehen, daß mit diesem
Systeme die Aufgabe nicht geldst werde, daß dieses Sy-
stem dem Gewerbefleiß im Lande keinen Schutz gewähre,
weil trotz der hohen Zolle noch immer eben so viel fremde
Fabrikate eingehen, als zu der Zeit, wo niedere Zelle be-
standen. Wo sollten denn die Fabriken, welche sich ver-
mehrt, die in großer Zahl neu ansässigen Gewerbsleute
ihren Unrerhalt hergenommen haben? Wenn man hiermit