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einen Beweis liefern will, so muͤßte dieser ganz anders
gestellt werden. An Gegenstaͤnden, welche im Lande nicht
erzeugt werden, selbst an Lurusartikeln dieser Art ging
trotz der hohen Zolle nicht weniger ein: Man hat zwar
behaupret, daß an Kafsee weniger eingegangen sey. Wenn
man aber den Durchschnite der Einfuhr von mehreren Jah-
ren zusammennimmt, so wird sich zeigen, daß die Durch-
schnittsumme im letzten Jahre nicht zurückgeblieben sey,
Es darf auch nicht unbemerkt hiebey bleiben, daß in der
Zwischenzeit von der Berathung des neuen Jolltarifs bis
zum Erscheinen desselben höchst bedeutende Quantitäten
an solchen Colonialwaaren eingebracht wurden, welche in
das nächste Jahr hinüberreichten.
Es wurde sich darauf derufen, daß sich die Einnahme in
verschiedenen Semestern verschieden stelle. keine Her-
ren! bas weiß jeder Sachkenner, daß jeder Artikel seine
eigene Bestellungsperiode habe; ist diese Periode vorbey,
dann kommt von diesem Artikel in dem ganzen Jahre nur
wenig vor, nämlich blos die einzelnen außerordentlichen
Nachschaffungen. Auch hieraus läße sich kein Beweis
bilden. Es wurde ferner angeführt, die Grenzzelhvache
koste 300,000 fl., ohne die hohen 3dlle hätten diese erspart
werden können. Ich kann dieser. Meynung nicht bepstim-
men. Daß die vorige Grenzzollwache nicht genügt habe,
hat die Erfahrung bewiesen. Man hat nun eine militä-
risch organisirte und disciplinirte Grenzzelbwache bestellt.
dagegen hält man um so viel weniger Militär, und hat
diesem Militär eine Verwendung gegeben, welche, ohne
den militärischen Zwecken zu schaden, noch staatswirth-
schaftliche und finanzielle zugleich erreicht. Werden diese
300,00 fl. aus der Jollcasse bezahlt, so wird viel mehr
auf dem Militärbudget erspart.
Es wurde erinnert, daß die höhern Einfuhrzölle in
Folge der gollordnung vom Jahre 1811, wo ein eigner