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Consumtionsaufschlag bis zu 36 fl. auf die Fabrikate ge-
legt wurde, die Zolleinnahme, statt zu vermehren, ver-
mindert haben. — Meine Herren! Bey dem dortigen
Soysteme war es wohl nicht anders möglich. Man hatte
dort bekannelich das System der Rückvergütungen bey der
Ausfuhr; nun wurden große Quantitäten eingeführt, der
Zoll bezahlt und nun ging es an die Ausfuhr. Statt
aber die eingeführten Waaren wieder auszuführen, wur-
den ganz andere ausgeführt, z. B. Backsteine, Mauer-
steine, Thon, Erde, Kleie, welche für Baumwollen= und
Seidenfabrikate ausgeführt wurden; das sind bekannte
Dinge, denn die Acten bep einzelnen entdeckten Defrau-
dationsfällen weisen dieses nach. Wenn man freylich in
Folge des Systems die Zollgefälle auf solche Art ver-
schleudern mußte, so war es nicht moglich, daß der Zoll
auch bey erhdhten Sätzen mehr ertragen könnte.
Es wurde ferner das Bedenken angeregt, daß hohe
Zdlle den Durchfuhrhandel erschweren und daher mit der
Aufstellung hoher Jollsätze zu befürchten sey, die Kammer
zerstore auf der einen Seite, was sie auf der andern auf-
baue. — Das wire allerdings zu befärchten, wenn wir
in Bezug auf die Durchfuhr ein System angenommen
hätten, wonach von durchgehenden- Gütern der Eingangs-
zoll bezahlt werden müßte. Wir haben aber den Durch-
gang auf jede mogliche Weise erleichtert. Wenn die Versi=
cherungsmaßregeln der Verschmrung und Versieglung an-
gewendet werden können, so zahlen ja die durch gehenden
Güter nichts, als die höchst unbedentende Durchfuhrab-=
gabe; nach unserm Sosteme. hat der Eingangszoll auf die
Durchfuhr gar keine Einwirkung, und daher ist das ange-
regte. Bedenken nicht. geeignet, Besorgnisse zu be-
gründen. *
Sie sehen, meine Herren, daß nach diesen Aufklärun-=
gen die gegen das System angeregten Zweifel nicht von