— 512 —
Zollsatzes mit dem Werth der Waare und der dazu noth-
wendigen Arbeiten herbeyzufuͤhren.
Ich habe in meiner Rede von der Bühne die Ver-
hältnisse berührt hinsichtlich der steyermärkischen Sicheln,
Sensen, Schaufeln u. dgl. für die Landwirthschaft noth-
wendige Instrumente.
Ich wurde darüber getadelt.
Meine Herren! ich will mich noch besiimmter erkli-
ren, als ich es in meiner Rede von der Bühne gethan
habe, und zwar dahin, daß ich es für gar kein großes
Ungluck halte, wenn wir diese steyermärkischen Insiru-
mente ganz entbehren. Man rühmt die Vortrefflichkeit
derselben für die landwirthschaftlichen Arbeiten. Die Sache
beym Licht betrachtet, ist dieses der Fall nicht. Im
Gegentheile, es wird manchmal dem Landmanne mehr
Nutzen bringen, wekn unsere Waffenschmiede diese Arbei-
ten machen.
Wer lobt denn diese Instrumente so sehr ? Antwort:
die Knechte und Mägde! und warum? Weil diese In-
strumente so leicht gemacht sind, daß recht gemächlich da-
mit zu arbeiten ist; wenn uns unsere Waffenschmiede ein sol-
ches Instrument so fein ausgeadrbeitet bringen würden, so
würden wir ihnen dasselbe ohne weiters als unbrauchbar
zurückschlagen. Was ist die Folge des Arbeitens mit diesen
Instrumenten? Daß sie sehr schnell ruinirt sind; sie sind
sehr dunn, blättern sich sehr, und sind alle Augenblicke ver-
brochen. Ein solches Instrument von unseren Waffenschmie-
den gemacht hält in der Regel drey solche steyerische aus;
inzwischen sie sind den Knechten und Mägden recht bequem,
und darum werden die Landeigenthümer von diesen direct
oder indirect gezwungen, sie zu kaufen; sind sie nicht mehr
zu haben, oder theuerer, so wird der Landmann in die-
ser Beziehung Manches ersparen. Ich berufe mich, meine
Herren, auf Ihre eigenen Erfahrungen.