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men sind, theils von sachkundigen Männern viel besser
motivirt werden können, einzeln nicht aufzählen will.
Blos eine einzige kurze Bemerkung, weil ich dazu aufge-
fordert worden bin, erlaube ich mir vorzubringen.
Bekanntlich hat man unser Volk seit Jahren viel-
fältig und nachdrücklich aufgemuntert zur Anpflanzung
von nützlichen Fruchtbäumen; was auch inzwischen fast
allgemein und mit sehr erfreulichem Erfolge geschehen ist.
Insbesondere in gewissen Gegenden sieht man die Gärten,
ja selbst die Wege, Straßen und Felder reichlich geschmückt
mit derley Bäumen, von denen ein großer Theil zu den
edlern Arten gehört. «
Nun aber will es verlauten, der Obstculturant sehe
sich in seinen Erwartungen getäuscht, nicht wegen Man-
gels an ergiebiger und guter Ernte, sondern wegen Man-
gels an Absatz und Verkauf des Obstes, und zwar da-
rum, weil ausländische Früchtenhändler mit ihm fort-
während denselben Markt behaupten und unter dem
Schutz niederer Zölle stehen.
Ich überlasse den Kennern, zu urtheilen, was an
der Sache sey, und gebe blos zu bedenken, ob es nicht
räthlich seyn moöchte, den Eingangszoll jener ausländi-
schen Obstarten, die wir im Lande in großer Menge und
in gleicher Güte selbst erzielen, über den Satz im vor-
gelegten Tarif noch um etwas zu erhöhen.
Uebrigens wünsche ich dem neuen Zollspsteme, wie
es sich auch gestalten moge, mehr Stetigkeit, als bisher
immer nicht gewesen. Dieß wird nicht nur vielen Kla-
gen abhelfen, sondern auch allmählige festere Angewöh-
nung an die Sache, Vertrauen bey den Betheiligten, Zu-
friedenheit unter dem Volke, — im Ganzen eine gute
Ordnung in den Geschäften begründen.
Der Abgeordnete Frhr. v. Closen: Meine Herren!