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dehnte Etablissements. Diese verdienen allen Schutz, und
es würden selbst in Beziehung auf die Agricultur wesent-
liche Vortheile hieraus enrstehen; denn wenn der Land-
mann seinen Mohn in der Nähe im Inlande verkaufen
kann, gewinnt er mehr, als wenn er ihn mit Kosten ins
Ausland verschicken muß.
Vieh. In dem Vorschlage, der uns gegeben ist,
erscheinen die Fohlen hoch belegt, und die Pferde viel
geringer. Man will dadurch die Pferdczucht begünstigen,
und dieses scheint mir dabey nicht erzielt zu werden.
Derjenige Landmann, der Gelegenheit hat, seine Fohlen
selbst aufzuziehen, verkauft sie nicht; der JZoll von 4 fl. auf
die Ausfuhr der Fohlen ist daher höchst drückend für den
Landmann, und ich würde die Fohlen auf höchstens 1# fl.
herabsetzen. Wohl aber ist es von Wichtigkeit, daß die
Zuchtstuten nicht ins Ausland gehen. Hier wird es
in staat öwirthschaftlicher Beziehung geboten, höhere Zolle
anzusetzen, und ich beantrage für die Stuten im Allge-
meinen einen Ausfuhrzoll von 0 fl.
Der letzte Punct, welchen ich noch zu berühren ha-
be, betrifft die Belegung des Getreides.
Das Spstem, welches Herr v. Utzschneider vor-
geschlagen hat, ist nur eine Nachahmung der engländi-
schen Kornbill. Man wünscht dabey eine große Stän-
digkeit des Preises zu erhalten, der Vorschlag ist im
Principe richtig, in der Theorie sachgemäß, und wir ha-
ben hiefür ein Beyspiel von England und Frankreich; al-
lein die Sache scheint mir von zu hoher Wichtigkeit, um
hier eine so bedeutende Veränderung ohne nähere statisti-
sche Notizen annehmen zu kdunen.
Die Gesetzgebung über den Getraidehandel wurde in
England als der wichtigste Gegenstand der Verhandlun-
gen während einer ganzen Parlamentoversammlung ange-