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waͤre, wenn diese Bittschriften ganz unterblieben waͤren;
sie wuͤrden vielleicht nicht einer besondern Beruͤcksichtigung
des genannten Hrn. Coreferenten unterworfen worden seyn,
was bey vielen andern Industriezweigen der Fall ist, und
es wuͤrde also sein Verbleiben bey dem bestehenden Ta—
rife gehabt haben.
Anstatt dessen nun wird gerade das Gegentheil, —
naͤmlich ein verminderter Eingangszoll vorgeschlagen.
Meine Herren! seyen wir gerecht, und lassen Sie
uns mit aller Umsicht handeln. — Viele inlaͤndische In—
dustriezweige sind besonders beguͤnstigt und in dem neuen
Tarif zum erhoͤhten Eingangszoll begutachtet; — was dem
Einen gewaͤhrt wird, ist auch dem Andern billig zu ge—
ben, und es bleibt unsere Pflicht, keine Willkuͤhr noch
besondere Vorzuͤge zu gestatten, sondern alle Industrie—
zweige des Vaterlandes mit gleicher Gerechtigkeit und
Unpartheylichkeit zu schuͤtzen und zu beruͤcksichtigen.
Eisen. Hier finde ich in dem Referate, Coreferate
und in dem Seperatvotum des Hrn. von Utzschnei-
d er widersprechende Angaben und Ansichten, so wie ei-
nige mir unerklärbar scheinende Verhältnisse.
Als jährliche Einfuhr von diesem Artikel finde ich
40,000 Centner angegeben!
Meine Herren! eine traurige Erscheinung, um so
mehr, da wir an diesem Artikel selbst Ueberfluß haben,
und es daher doppelt hart ist von dem inländischen Markte
trotz unserer Steuern und Abgaben ohne Rücksicht ver-
drängt zu werden. Fragen muß ich doch, ob von Eisen
gar keine Ausfuhr statt fand. Nirgends finde ich eine
Ausfuhr in diesem Artikel, und da ich doch selbst einige
100 Centner jährlich allein ins Ausland sende, und meh-
rere andere Hüttenbesitzer kenne, die noch einen kleinen
Verschleiß ins Ausland haben, so muß ich doch glauben,
daß eine Ausfuhr in diesem Artikel statt findet. —