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Ferner wird erwähnt, daß in Bayern von Schmied-
eisen zu wenig erzeugt wird, und Hr. Heinzelmann be-
merkt, daß Bapyern des bessern Eisens des Auslandes nicht
entbehren könne, daher die inländischen Eisenwerke die
im Auölande angewendeten technischen Verbesserungen sich
eigen machen, und in diesem wesentlichen Puncte nicht
zurückbleiben mochten u. s. w.
Beyde Angaben beruhen auf Irrthum, den ich um-
ständlich zu berichtigen für meine Pflicht halte. Daß
Bape:n gegenwärtig bey Mangel an Absatz vielleicht —
(ich sage vielleicht, denn fast kann ich es nicht glauben)
zu wenig Schmiedeisen erzeugt, soll angenommen gegrün-
det seyn, aber bitten muß ich Sie, ja nicht die Ursache
darin zu suchen, daß wir nicht mehr erzeugen könnten.
Meine Herren ! dreist und keck darf ich hier offen
behaupten, wenn man nur einmal die gerechte Frage
aufstellte und streng untersuchte, was kann Bayern an
allen Gattungen Eisen jährlich produciren? — so würde
die Antwort seyn: zwepmal so viel, als es jetzt producirt.
Eisen ist mit dem geringsten Verdienst in Bayern
fast nicht mehr zu verkaufen und wird jetzt selbst mit
Verlust zu 8 fl. pr. baper. Centner auf dem Platze zum
Verkaufe ausgeboten, ohne Absatz trotz dieses mit Verlust
verknüpften Preises zu finden.
Seit ein bis zwey Jahren stehen bey uns sehr viele
und bedeutende Hammerwerke still, sie wissen nicht wohin
mit ihren Fabrikaten und müssen nur froh seyn, von den
seit Jahren besitzenden bedeutenden Vorräthen einen
Theil mit Verlust versilbern zu konnen, ohne an neue
Production denken zu durfen. Ich kenne gegenwär-
tig kein Eisenwerk, welches schwunghaft in seiner ganzen
Kraft betrieben wird, sondern jeder lavirt und erwartet