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man ihre Beschäftigung, so sind es Reparaturen der aus—
laͤndischen Eisenwaaren, wovon selbst die mehrsten nicht
einmal zu repariren sind, und bey solchen, welche ausge-
bessert wurden, betragen die Reparaturkosten mehr als der
Einkaufspreis.
Die Verfertigung von allen Eisenwaaren im Inlande
verdiente in jeder Hinsicht die besondere Rücksichtnahme
der hohen Kammer, weil viele Brodlose dadurch Arbeit
erhalten kodnnen. Schütze man diese Fabrikation durch
angemessenen Zoll, und überall wird wieder Leben ent-
stehen, wo man jetzt nur leere Werkstätten findet.
Ich komme nun auf Stahl. Hier kann ich nicht
klar sehen. Der Herr Abgeordnete Heinzelmann
sagt in seinem Coreferate wenig darüber, verlangt aber
einen verminderten Eingangszoll, und zwar einen noch
geringern als von Eisen; dieses ist, was ich seiner Zeit
näher beweisen werde, unausführbar.
Der von mir sehr verehrte Herr geheime Rath o.
Utzschneider, welcher als chter Patriot in Bapern
allgemein bekannt ist und die reinste Hochachtung von
jedem Baper verdient, spricht sich mehr über den Ar-
tikel „Stahl“ aus, ich muß aber aufrichtig gestehen, daß
ich den reinen Sinn seiner Meinung nicht fassen kann. Er-
wähnt wird: „roher Schmelzstahl wird in Bayern nicht
erzeugt, wohl aber beschäftigen sich viele Stahlhämmer
im Inlande damit, den inländischen Schmelzstahl zu ger-
ben““ u. s. w. Man glaubt auch, daß für die Er-
zeugung von rohem Schmelzstahl sobald in Bapern keine
Auösicht vorhanden ist.
Was wird hier unter Schmelzstahl verstanden?
Doch wohl nicht Gußstahl? Diesen, meine Herren, zu
erzeugen, ist für Bayern leicht möglich; ich selbst würde
es übernehmen, bey einiger Auösicht auf Verdienst die-