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Häute # und glaube, daß dadurch und durch die erhoͤhe-
ten Einfuhrzblle auf gearbeitetes Leder die inländischen
Gerbereyen hinlänglich gesichert sind.
Ueberhaupt glaube ich aber, daß Herr v. Utzschnei-
der zu viele Befrepungen in Antrag gebracht habe, nach-
dem wir mit vieler Zuverlässigkeit wissen, daß sich durch
den mit der Krone Würtemberg abgeschlossenen Handels-
verein die Jolleinnahme sehr vermindern, und die gänzli-
che Aufhebung des Weggeldes im Inlande und die Ent-
schädigung der Gemeinden für einzuziehende Brücken-und
Pflasterzblle zusammen geringstens eine Million im Ent-
gange betragen werden, so bin ich der Mepnung, daß
Herr v. Utschneider zu viele Jollbefrevungen beantragt
habe, und daß die Zollgefälle einen solchen Entgang zu
decken nicht im Stande sepn werden. Er will zwar durch
erhdhete Einfuhrzblle dafür sorgen, und schlägt auf
ausländische der Nation zum Theil entbehrliche Artikeln
als z. B. Colonialwaaren, Zucker, Kaffee, Edelsteine,
Bijouterie-, und Galanteriewaaren sehr hohe Einfuhrzdlle
vor; allein da wir wissen, daß diese kostbaren Gegenstände,
vorzüglich die letztgenannten, gern geschmuggelt werden,
und die zu hoffenden Einnahmen keineswegs versichert werden
kdnnen, so glaube ich, müsse man das Resultat der ge-
genwärtigen Jolltarife abwarten, und die Folge wird zei-
gen, welche Mittel sie der Staatsregierung zur Unter-
stützung der Industrie und Landwirthschaft an die Hand
geben werden. Auch schließe ich mich dem Vorschlage
mit Vergn#ogen an, daß der Detailhandel auswärtiger
Handelslente blos auf die größern Städte des Kbnig-
reichs beschränkt werden solle; ich halte es wirklich für
ungerecht, den ausländischen Handelsleuten die freye Aue-
übung des Detailhandels im Inlande zu gestatten, nach-
dem sie nur mit dem Gelde hinausziehen, und an Tra-
gung der Staatslasten keinen Theil nehmen. Ja ich