Zollfinanziers, wieder zu gewinnen. Hier zeigt sich der
verschlafene Epimenides wieder in Lebensgroͤße.
Die Einbuße, welche die Staatscasse durch jene Mil-
derung erleidet, ist eine wahre Capitalsanlage, und wird
sich bald hoch, sehr hoch rentiren; sie ist die hochste Er-
munterung für die inländische Industrie, welche unsere
Regierung jetzt gewähren kann. Sie leistet mehr, als alle
staatswirthschaftlichen Zölle in vielen Jahren leisten kön-
nen; sie gibt der freyen Bewegung Spielraum, sie ist das
Element der? Fruchtbarkeit, sie wird hervorrufen , was
alle unsere Zolltarife nicht erzwecken können. Es handelt
sich blos darum, daß man sich in den Stand setze, diesen
Ausfall ohne alsbaldigen Wiederersatz zu ertragen; daß
man sich in den laufenden Ausgaben beschränke, um eine
so unsäglich vergeltende Capitalanlage zu bewirken. Was
wäre gewonnen, wenn man alsbald neue Zolle zur Deckung
anlegte! Soll er auf die directe Steuern geworfen wer-
den? Dieses stünde in einem schreyenden Widerspruche
zu dem, was die Noth erfordert und das Versprechen zu-
sagt. — Ich weiß nur ein Mittel, aber ich halte es um
so weniger für uns ausführbar, als es in dem System
unserer Regierung liegt.
Die rühmlichen Ersparnisse derselben finden hier ei-
nen würdigen Platz; sie werden diese Läücke leicht aus-
füllen; 5—600,o000o fl. werden hier selbst besser wirken,
als bey der Schuldentilgung, die, wenn die Zinsen rich-
tig fortbezahlt werden, auch ohne dieß für das Ganze
nicht beträchtliche außerordentliche Mittel dem Zeitpunct
ergiebigern Beystands entgegen zu sehen vermag.
Ich hoffe auf diesen Ersatz des Zollausfalls um so
fester, weil diese Hoffnung mir von dem Vertrauen auf
den Geist eingefloßt wird, der staatswirthschaftliche Er-
sparniß als Grundlage seines Verwerthssystems alsbald
laut und nachdrücklich offenbarte.