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Zucker, roher, fuͤr Raffinerien. Hier trage ich dar—
auf an, daß zu dem rohen „brauner“ hinzugesetzt
werde, damit bey der Verzollung jede Zweydeutigkeit ge-
hoben, jedem Unterschleife vorgebeugt werde. Weiße rohe
Zucker geben für die Raffinateurs weit höhere Procente
in ihrer Fabricirung des raffinirten Zuckers, und sehr oft
ist es geschehen, und geschieht vielleicht noch, daß unter
dem NRamen „weißer roher Havannazucker“ gestoßene
Melisse eingeführt wurden, welche nur mit wenig Procent
Verlust in raffinirte Zucker in Broden umgewandelt wer-
den konnen. Durch den ZJusatz „brauner“ ist jeder Zwei-
fel gehoben.
Nun erlaube ich mir nur noch einige Worte über die
an die hohe Ständeversammlung des Kbnigreichs Bayern
übergebene Rechtfertigung der Persfabrikanten, Herren
Schöppler und Hartmann in Augsburg.
Wo keine Klage gestellt wurde, da ist jede Rechtfer-
tigung am unrechten Orte. Ich habe in meinem Votum
bey Gelegenheit des Zollgesetzes auch nicht Ein Wort von
diesem achtungöwerthen Hause gesprochen, auch nicht von
einem Andern sprechen hdren, sondern mich nur über die
Verhältnisse der Fabrikanten und Weber überhaupt hin-
sichtlich der Begünstigungen nach Pflicht ausgesprochen,
um so mehr, da es das Wohl von einer großen Anzahl
nützlicher Bürger betraf, und ich durch die vielen Stimmen
für das Beste der Weberschaft im Obermainkreise gleich-
sam dazu für die ebenso bedrängte Weberschaft im Ober-
donaukreise aufgefordert wurde. Welche Begünfligungen
und auf welche Quantität die Herren Schdppler und
Hartmann für rohe, ungebleichte Baumwollentücher aus
der Schweiz und aus Sachsen erhalten haben, ist mir rein
unbekannt; auch hatte ich es nie mit der Person, sondern
mit der Sache zu thun. Daß man von den Webern im