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die ich uͤber vorliegenden Gegenstand zu machen habe und
die ich zu beherzigen bitte.
Der Abgeordnete Freyherr v. Künsberg: Schon vor
drey Jahren, als derselbe Gegenstand, welchen wir der-
mal berathen, auf der Tagesordnung war, sprach ich mich
in dieser hohen Versammlung für eine verhältniß-
mäßige Erhdhung der Eingangs-, für die mög-
lichste Verminderung der Ausgangs= und für
die gän zliche Erlassung der Durchgangszblle
aus. — Ich bezeichnete damals genau die staatswirth-
schaftlichen Ansichten und Gründe, welche für die größt-
mdglichste Begünstigung des Durchfuhr = oder Transithan-
dels sprechen. Ich machte damals zugleich auf die Er-
satzmittel für den precären Ertrag der Durchfuhrzblle auf-
merksam, und führte Beyspiele an, wie Länder durch Be-
günstigung des Durchfuhrhandels blühend gemacht wurden.
Hinsichtlich der Eingangszölle erwähnte ich, daß der
Einfuhrhandel eine natürliche Folge des Ausfuhrhandels
sep, daß se sich gegenseitig bedingten und von einander
abhängig seyen, daß sich dieser Handel besonders nach
dem Zustande der Industrie eines Landes richte, und im-
mer ein wichtiger Gegenstand für die, die Industrie be-
fdrdernde Staatsregierung bleibe. — Ich habe mich da-
mals gegen das Prohibi#iospstem und gegen die demsel-
ben gleichkommenden haußerordentlich hohen Jollsätze laut
erklärt., und habe die vorzäglichsten Gründe Nr. 1— 8
aufgestellt und genau ausgeführt, welche gegen das System
hoher Zollsätze sprechen. Ich habe damals entwickelt,
warum hohe Jollsätze rücksichtlich des Nationalwohlstan-
des, da sie zugleich ein Monopol in sich schließen, nicht
gerechtfertigt werden konnten. — Ich habe damals ge-
zeigt, wie hohe Zollsätze immer nachtheilig für die Fi-
nanzen, hemmend auf Handel und Industrie wirkten, und
gerade das Gegentheil von dem, was man von ihnen hoffte,
erzeugten. Ich habe damals ausgeführt, wie hohe Jollsätze