Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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da die Vermehrung dieses Materials nicht von der Will- 
kühr abhängt, den Papierfabrikanten unentbehrlich ist, 
und durch #hre Concurrenz der Preis desselben für den 
Verkäufer auch nicht unter Verhältniß sinkt. Vor 1810 
war der Ausgangszoll 10 fl., der Tarif von 1810 setzte 
ihn auf 5 fl., der von 1820 auf 1 fl. 40 kr. Herr Co- 
referent nimmt aus den bepden letzten Sätzen das Mirtel 
mit 5 fl. 20 kr. Ich stimme für 10 fl.. Setzen wir ihn aber 
auch auf 20 fl., so nutzt dieses nichts, wenn die Gräuz- 
wächter nicht ein scharfes Augenmerk auf die Auöfuhr 
der Haderlumpen richten. Es ist bekannt und die Pa- 
pierfabriken namentlich im Obermainkreis wissen das sehr 
gut, daß nur in das benachbarte Böhmen jährlich Hun- 
derte von Centnern ausgeführt werden; dennoch geben die 
Zolllisten bey dem bisberigen geringen Jollsatz soviel als keine 
Ausful: an. Im Jahre 1325 nämlich nur 4.65 Centr., 
1822 gar nichts, 1824 1 Ctr., 1322 7 Ctr., 1823. 
4ELCtr. Den Handel damit führen die Juden haupt- 
sächlich. 
Das Papier ist mit 5 fl. Eingangszoll pr. Centner 
belegt, ohne Unterschied von welcher Sorte und Qualität 
es ist. Ich bin versichert, meine Herren, unsere inlän- 
dischen Papierfabrikanren verlangen gar keinen Eingangs- 
zoll, wenn wir die Ausfuhr der Lumpen ganz verbieten, 
und durch die Erhaltung des feinen Zeuchs sie in den 
Stand setzen, auch die feinern Papiere zu liefern. Denn 
Druck= und gewohnliche Schreibpapiere verfertigen sie gut, 
feine Papiersorten aber zu Kupferabdrücken, zum Zeich- 
nen, zu Prachtausgaben, auf Velinform und in den gro- 
Hen Regal= und Imperialformaten müssen wir noch immer 
von Frankreich, der Schweiz, Holland, England beziehen. 
Uebrigens habe ich gegen die 5 fl. Eingangszoll nichts 
und hoffe es sollen unsere Papierfabriken es noch zu grö- 
ßerer Vollkommenheit bringen, wenn sie die chemische
	        
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