— 657 —
da die Vermehrung dieses Materials nicht von der Will-
kühr abhängt, den Papierfabrikanten unentbehrlich ist,
und durch #hre Concurrenz der Preis desselben für den
Verkäufer auch nicht unter Verhältniß sinkt. Vor 1810
war der Ausgangszoll 10 fl., der Tarif von 1810 setzte
ihn auf 5 fl., der von 1820 auf 1 fl. 40 kr. Herr Co-
referent nimmt aus den bepden letzten Sätzen das Mirtel
mit 5 fl. 20 kr. Ich stimme für 10 fl.. Setzen wir ihn aber
auch auf 20 fl., so nutzt dieses nichts, wenn die Gräuz-
wächter nicht ein scharfes Augenmerk auf die Auöfuhr
der Haderlumpen richten. Es ist bekannt und die Pa-
pierfabriken namentlich im Obermainkreis wissen das sehr
gut, daß nur in das benachbarte Böhmen jährlich Hun-
derte von Centnern ausgeführt werden; dennoch geben die
Zolllisten bey dem bisberigen geringen Jollsatz soviel als keine
Ausful: an. Im Jahre 1325 nämlich nur 4.65 Centr.,
1822 gar nichts, 1824 1 Ctr., 1322 7 Ctr., 1823.
4ELCtr. Den Handel damit führen die Juden haupt-
sächlich.
Das Papier ist mit 5 fl. Eingangszoll pr. Centner
belegt, ohne Unterschied von welcher Sorte und Qualität
es ist. Ich bin versichert, meine Herren, unsere inlän-
dischen Papierfabrikanren verlangen gar keinen Eingangs-
zoll, wenn wir die Ausfuhr der Lumpen ganz verbieten,
und durch die Erhaltung des feinen Zeuchs sie in den
Stand setzen, auch die feinern Papiere zu liefern. Denn
Druck= und gewohnliche Schreibpapiere verfertigen sie gut,
feine Papiersorten aber zu Kupferabdrücken, zum Zeich-
nen, zu Prachtausgaben, auf Velinform und in den gro-
Hen Regal= und Imperialformaten müssen wir noch immer
von Frankreich, der Schweiz, Holland, England beziehen.
Uebrigens habe ich gegen die 5 fl. Eingangszoll nichts
und hoffe es sollen unsere Papierfabriken es noch zu grö-
ßerer Vollkommenheit bringen, wenn sie die chemische