in unserm, von allen Seiten so leicht und unbemerkbar
zugaͤnglichen Vaterlande bey hohen Zoͤllen sich um so
mehr und sicherer bemuͤhen werde, der Zollentrichtung zu
entgehen, die Waaren einzuschwaͤrzen, und so sich die
vermeintlichen Beduͤrfnisse zu verschaffen, ohne zu den oͤf-
fentlichen Lasten auch das Mindeste dießfalls beyzutragen.
Statt eine hoͤhere Einnahme bey hoͤheren Jollsätzen wer-
den wir eine weit geringere erleben, und eben dadurch
uns veranlaßt finden, den Ausfall in der Staatseinnahme
durch andere noch laͤstiger fallende Mittel zu decken.
Der sehr verehrte Abgeordnete Hr. Carl G. v. Seins-
he im hat bemerkt, daß wegen der herabgesetzten Zoͤlle
viele bereits in voller Thätigkeit bestandenen Fabriken wie-
der eingegangen seyen, woraus sich dann der Beweis er-
gebe, daß man hhhere Zdlle einführen müsse, um den
Fabriken Schutz zu gewähren! Allein, so gehr es oft im
menschlichen Leben. Man nimmt die jüngste Haudlung
als die Veranlassung und den Grund unangenehmer Fol-
gen, die doch eine ganz andere Ursache ihrer Entstehung
haben. — So fällt die Zeit, wo diese Fabriken einge-
gangen sind, gerade in jene, wo bald nach dem Regierungs-
antritt des Kbnigs Marimilian hochseligen Andenkens die
Zölle herabgesetze, wo aber auch fast zu früher Zeit durch
die Säcularisation und andere Staatsverträge das bape-
rische Gebiet sehr erweitert, und solche Städte und Lan-
destheile mit Bayern vereinigt wurden, in welchen schon
viele Fabriken ohne Kunst sich erhoben hatten, wohin be-
sonders die fabrikreichen Gegenden des Obermainkreises
gehdren, welche in der Bearbeitung dergleichen Fabrikate,
womit sich die künstlich gehobenen Fabriken in Bayern
beschäftigten, schon viel weiter vorau waren, und die nun
in dem fäür sie freygegebenen Bayern um so mehr einen
bessern Markt fanden, als sie die fraglichen Fabrikate
wegen größerer Kunsifertigkeit wohlfeiler liefern konnten,
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