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als jene jüngern Fabriken in Bayern. Dieses ist nun die
nächste und wahre Ursache, warum die neuen Fabriken
zu Grunde gingen, nicht aber der niedrigen Zolle wegen.
Wir dürfen übrigens auch den Grundsatz der gleichen
Besieuerung bey dem Zollmesser nicht umgehen. Er ist
eine Hauptnorm unserer Verfassung, die, ohne Unrecht
an der ganzen bapyerischen Nation zu begehen, wohl beach-
tet werden muß. Dieses würde aber wenigstens für einen
großen Theil der Staatsburger der Fall seyn, wenn auf
ihre Kosten den Fabrikanten durch höhere Zölle ein hoher
Gewinn verschafft werden wollte. Denn daß die Zölle
eine indirecte Besteuerung seyen, darüber sind wir alle ein-
verstanden. Ohnehin lasten bereits auf einigen und zwar
den von der Hauptstadt entferntern Kreisen durch die Ver-
waltung des Salzwesen höhere Abgaben als auf jenen
Kreisen, die den Hauptsalinen näher gelegen sind. Man
erwiedert zwar, nicht das Salz werde theuerer ver-
kauft, es sey nur das Fuhrlohn, das vergütet werde. Die-
ses Fuhrwesen selbst sey aber eine nothwendige Beschäf-
tigung, wodurch einer dürftigen Classe von Staatsbärgern
Unterhalt und Erwerb verschafft werde. Dieser Grundsatz
wäre ganz recht, wenn nur auch die dürfrigen Staats-
bürger am Main und am baperischen Rheine eine gleiche
Unterstützung durch ihre Mitbürger an der Isar, Donau
und Lech erhielten. Wenn z. B. zu ihren Gunsten alle
fremden Weine, so wie alles fremde Salz, in Bayern ver-
boten wären, und somit nur inländische Weine, so wie
nur inländisches Salz genossen werden könnten, oder wenn
die nothwendigen Pfähle für den Weinbau um einen ge-
ringern Preis aus den Staatswaldungen den bedürftigen
Weinbauern abgegeben würden.
Allein die b. Forsten steigen vielmehr in dem Preise
des Holzes, und der Weinbau wird nicht besonders begün-
stigt, der doch so viele Tausende von Staatsbürgern be-