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den auf einige sogenannte Lurusartikel viel höhere Zölle
gelegt; die Einnahme blieb beiläufig die nämliche. Durch
die Tarife von 1820 sind die Waaren zwey= und dreyfach
höher belegt: stieg damit die Einnahme um das Zwey-
und Dreyfache? Nein; nur um ein Drittheil.
4) Als Retorsionsmaßregel werden die Jolle zur
Abschreckung fremder Industrie in die Hbhe getrieben, weil
von andern Ländern das Nämliche gegen uns geschieht. In
diesem Zustande befinden wir uns gegen fast alle benach-
barten Staaten.
Welchen Waarentarif wollen wir also annehmen?
Acht Vorschläge im Ganzen, und sehr viele detail-
lirte sind uns vorgelegt.
a) Kein Jolll ist der Vorschlag eines Mitgliedes der
Decembercommission von 1820. Cosmopolitisch! zur Zeit
nicht denkbar!
b) Zoll nur als Consumosteuer ohne Einmischung
der staatswirthschaftlichen Rücksichten, der Antrag eines
Mitgliedes des zweyten Ausschusses!
c) Der Tarif vom J. 1310, soll er beybehalten wer-
den? Nach den bey den Verhandlungen über die Jollord-
nung beschlossenen Verabsetzungen des Ausgangs-des Tran-
sitzolles und der Weggebühren würde die budgetmäßige
Summe nicht mehr erreicht werden.
4) Im Jahre 1325 legten die H. H. Abgeordneten v. Utz-
schneider und Häcker einen nach dem Werth der
Waaren berechneten Tarif vor; einfach und deutlich, aber
sehr hoch; einen Ertrag von 8 Millionen erreichen sollend.
e) Der Referent des zweyten Ausschusses Hr. Schnei-
der setzte ihn anders und zu 0 Millionen an: Die Kam-
mer der Abgeordneten nahm keinen an.
1) Die Staatsregierung, durch den ständischen Beschluß